Wegen der hohen Erhaltungskosten steigen immer mehr Österreicher auf Billigautos um. Tendenz steigend.
Billigautos unter 10.000 Euro sind für österreichische Konsumenten zunehmend attraktiv, zumal die fahrzeugbezogenen Kosten in den vergangenen Jahren deutlich schneller gestiegen sind als das Einkommen.
Ein weiterer Grund ist, dass seit 2000 die jährlichen Betriebskosten in der unteren Mittelklasse bei durchschnittlicher Fahrleistung um ca. 500 Euro gestiegen sind, sodass das Kleinstwagensegment in den kommenden Jahren rund 17 Prozent jährlich wachsen wird, prognostiziert das Beratungsunternehmen A.T. Kearney in einer neuen Studie. Bisher wächst dieses Segment um lediglich 3 bis 4 Prozent pro Jahr.
Sparen beim Autokauf
Treibstoffpreise sind laut Studie in diesem
Zeitraum um bis zu 40 Prozent schneller gewachsen als der Pkw-Kostenindex.
Bei Betrachtung der gesamten Autokosten könne man bei einer
durchschnittlichen Fahrleistung von 12.000 km pro Jahr den größten
Spareffekt durch die Reduktion des Fahrzeugkaufpreises erzielen, so A.T.
Kearney.
Ost-Autos immer beliebter
Im Jahr 2015 erwarten die Berater von
A. T. Kearney bis zu 15.000 Pkw-Neuzulassungen unter 10.000 Euro in
Österreich. In den vergangenen Jahren beschränkte sich das Angebot an
Billigautos auf das Kleinwagensegment, z. B. Renault Twingo oder Mitsubishi
Colt, sowie auf das Kleinstwagensegment wie den KIA Picanto oder Toyota
Aygo. Nun würden aber immer mehr Hersteller das "große
Marktpotenzial" erkennen. Vor allem Unternehmen aus Osteuropa, wie
Dacia oder Lada, würden den Billigautowettbewerb "verschärfen"
und in der nahen Zukunft auf die untere Mittelklasse ausdehnen.
Weltweiter Trend erkennbar
Weltweit entwickelt sich ein
vollkommen neues Marktsegment für Billigstautos unter 6.000 Euro. Dieses
Segment wird laut A. T. Kearney vor allem in Indien und anderen asiatischen
Ländern "enorm wachsen". 2020 werden über 15 Mio.
Billigstfahrzeuge weltweit verkauft, glaubt das Beratungsunternehmen.
Beim bisher bekanntesten Billigstauto, dem Tata Nano, seien praktisch keine österreichischen Firmen vertreten. Doch nur wer das Billigstsegment in Zukunft versteht, wird laut A. T. Kearney auf der Gewinnerstraße bleiben.