Prognose

Österreichs Wirtschaft wächst langsamer

20.12.2007

Die Wachstumsaussichten mussten um 0,2 Prozent zurückgeschraubt werden. Die Inflationserwartung wurde dagegen erhöht.

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© AFP
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Wifo und IHS haben am Donnerstag ihre Wachstumserwartungen für das kommende Jahr merklich auf 2,2 (2,4) Prozent abgeschwächt. Damit wird die Konjunktur 2008 deutlich weniger stark sein als im zu Ende gehenden Jahr. 2007 soll mit einem Plus von 3,4 (3,3) Prozent sogar noch stärker werden als das wachstumsstarke Jahr 2006. Gleichzeitig erhöhen die Institute ihre Inflationserwartungen deutlich auf 2,6 (2,4) Prozent.

Wachstum abgeschwächt
In der nun vorgelegten Winterprognose haben Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) und Institut für Höhere Studien (IHS) das für 2008 erwartete reale Wachstum um jeweils 0,2 Prozent abgeschwächt. Zwar würde Österreich damit weiter stärker wachsen als die Eurozone, die Gefahren für die Wirtschaft sind seit der Herbstprognose vor drei Monaten aber größer geworden. Das Wifo spricht in der aktuellen Prognose von "erheblichen Konjunkturrisken" und führt dazu speziell die Probleme an den Finanzmärkten an. Auch das IHS sieht das größte Risiko in den Folgen der US-Immobilienkrise für die internationale Konjunktur.

Arbeitslosenquote bleibt konstant
Auch das heuer noch starke Beschäftigungswachstum wird sich nach Meinung der Wirtschaftsforscher mehr halbieren. Die Arbeitslosenquote soll dagegen konstant bei etwa 4,2 (4,3) Prozent (nach EU-Definition) bleiben.

Konsum bleibt verhalten
Der Inlandskonsum hat 2007 die in ihn gesetzten Erwartungen nicht erfüllt hat, und auch 2008 soll es mit einem Wachstum von 1,9 (1,8) Prozent nicht besser werden. Trotz guter Lohnabschlüsse legt der Netto-Reallohn pro Kopf nur um 0,3 Prozent zu. Grund dafür ist die hohe Inflation. Deutlich angehoben, auf 1,52 (1,42) Dollar, wurde der Eurokurs.

Prognosen für 2009
Für das heute erstmals prognostizierte Folgejahr 2009 geht die Modellrechnung des Wifo von einer weiteren Abschwächung des Wachstumstempos auf 2 Prozent aus. Das optimistischere IHS glaubt mit einer Voraussage von einem realen Plus von 2,5 Prozent, so dass die Konjunktur in etwa auf der Höhe ihrer Prognose 2008 bleiben würde.

Wesentlich zuversichtlicher als das Wifo sieht das Institut für Höhere Studien auch die Entwicklung des Staatshaushaltes. Während das Wifo für 2009, das Jahr vor der Steuerreform immerhin an ein Maastricht-Defizit von 0,6 Prozent veranschlagt, geht das IHS von einer Lücke von lediglich 0,2 Prozent aus. Die Regierung selbst rechnet für 2009 mit einem Maastricht-Defizit von 0,2 und für 2010 mit einem Überschuss von 0,4 Prozent.

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