Geld

Ötsch bekommt 1,1 Mio.-AUA-Abfertigung doch

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Entgegen alle Beteuerungen erhält der geschaßte AUA-Boss keinen Cent weniger als ihm rechtlich zusteht.

Es ist das derzeit bestgehütete Geheimnis der Republik. Alfred Ötsch – wie viel kassiert der gescheiterte AUA-Boss für seinen vorzeitigen Abgang?

Juristisch in Ordnung
ÖSTERREICH kann enthüllen: keinen Cent weniger als ihm rechtlich zusteht. Sagenhafte 1,1 Millionen Euro. Aber: Der Deal läuft in einer Geheim-Aktion der ÖIAG ab. Kein Politiker der Republik – obwohl diese via ÖIAG mit 41,56% wichtigster Eigentümer ist – hat den Vertrag bisher gesehen. Kein Kanzler, keine Vizekanzler (zugleich Finanzminister) ...

Kein Verzicht in Sicht
Insider sagen: Ötsch habe jedenfalls bis zuletzt extrem gut gepokert. Dass er auf ihm zustehende Ansprüche freiwillig verzichtet – wie nach seinem Abgang gestreut wurde – dürfte jedenfalls völlig falsch sein. Er habe auf seine kompletten Ansprüche beharrt, so AUA-Profis. Ötsch soll über eine Million Euro kassieren, der Betrag könnte aber sogar deutlich darüber steigen, heißt es.

Üppiges Salär
Der Vertrag des glücklosen Airline-Managers wäre eigentlich bis Mai 2011 gelaufen. Zuletzt hat Ötsch inklusive erfolgsabhängiger Bezüge 532.000 Euro kassiert – deutlich mehr als der Bundespräsident (jährlich 320.000 Euro). Aus dieser Ötsch-Gage ergibt sich die Abfertigung in Höhe von rund einer Million. Werden die variablen Gehaltsbestandteile mitgerechnet, sind es rund 1,1 Millionen.

Darf's ein bisserl mehr sein?
Aber: Es ist unklar, ob es im Ötsch-Vorstandsvertrag zusätzliche Prämien-Zusagen gab (etwa für einen erfolgreich abgeschlossenen Verkauf an die Lufthansa), wie die Pensionszusagen aussehen und ob Ötsch Ansprüche aus Aktien-Optionen geltend machen kann. Unter dem Strich, sagen AUA-Insider, könnte es also um deutlich mehr gehen. Dass die AUA am Rande der Pleite steht und nur mehr durch die Übernahme der Lufthansa gerettet werden kann, spielt keine Rolle.

Spiel auf Zeit
Ötsch soll gekonnt auf Zeit gespielt haben, zumal er sich vor kurzem einer länger geplanten Bandscheibenoperation unterziehen lassen musste. Im kleinen Kreis soll er betont haben, dass sich niemand um seinen finanziellen Status Sorgen machen müsse. Die Auszahlung der Abfertigung eile also nicht.

Rollt Michaelis Kopf?
Kassiert der Manager am Ende tatsächlich mehr als eine Million, könnte das freilich auch das Ende von Peter Michaelis an der Spitze der Staatsholding ÖIAG bedeuten. Wohl auch ein Grund, warum der AUA-Aufsichtsratschef zur Ötsch-Abfertigung beharrlich schweigt. Schon jetzt weht dem ÖIAG-Chef ein rauer Wind entgegen. Schließlich kann ihm die prekäre Situation bei der AUA nicht entgangen sein. Mit der Ablöse von Alfred Ötsch und dem Beginn des Verkaufprozesses sei viel zu lange gewartet worden, sagen Kritiker.

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