Die krisengeschüttelte GM-Tochter Opel sieht FIAT als möglichen Partner. Von GM heißt es, dass es sechs interessierte Investoren für den Rüsselsheimer Autobauer gibt.
Für den angeschlagenen Autobauer Opel ist der italienische Fiat-Konzern als möglicher Partner im Gespräch. Fiat könnte mit den Töchtern des US-Autobauers General Motors (GM) in Europa und in Lateinamerika eine Allianz eingehen, berichtete das US-Branchenmagazin "Automotive News". Die Gespräche mit der Opel-Mutter GM seien allerdings noch in einem frühen Stadium. Weder GM noch Fiat wollten die Gespräche bestätigen.
GM-Chef Fritz Henderson hatte am Freitag von mehr als sechs an einem Einstieg bei Opel interessierten Investoren gesprochen. Namen nannte er aber nicht. Unter den "ernsthaften Interessenten" seien Finanzinvestoren und Branchenvertreter. Sie bekämen nun vertraulichen Einblick in die Bücher.
Saab nicht eingeschlossen
Die angedachte Partnerschaft würde dem
Bericht zufolge die insolvente schwedische GM-Tochter Saab nicht mit
einschließen. Für sie sucht General Motors derzeit einen Käufer. Die
mögliche Allianz ändere auch nichts an dem geplanten Einstieg von Fiat bei
Chrysler in Amerika, über den zur Zeit noch verhandelt wird.
Weltweite Nummer 2
Ein großes Bündnis aus Fiat, den GM-Geschäften
in Europa und Lateinamerika sowie mit Chrysler wäre dem Magazin zufolge
zuletzt weltweit auf Platz zwei beim Autoabsatz gekommen. Im vergangenen
Jahr haben diese Hersteller demnach zusammen 7,05 Millionen Autos verkauft -
nur der Branchenprimus Toyota aus Japan setzte noch mehr ab.
Abkoppeln
Opel will sich nach bisherigen Plänen mit Hilfe von
Investoren als eigenständige europäische Aktiengesellschaft weitgehend von
der Mutter abkoppeln. An der neuen Gesellschaft soll GM nur eine
Minderheitsbeteiligung halten. Zu den potenziellen Interessenten gehören
früheren Berichten zufolge auch Staatsfonds aus der asiatischen und
arabischen Welt.
General Motors und Fiat waren schon einmal Partner. GM hatte sich vor neun Jahren zunächst an Fiat beteiligt mit einer später möglichen kompletten Übernahme. Anfang 2005 stieg GM aber gegen eine Milliardenzahlung wieder aus der Allianz aus.