Die Reaktionen auf die Förderung sind gemischt, dem BZÖ und den Grünen sind 100 Mio. Euro zu wenig.
Als "mickrig" bezeichnen die Oppositionsparteien BZÖ und die Grünen das heute, Donnerstag, präsentierte 100-Mio.-Euro-Paket der Bundesregierung für die thermische Sanierung von privaten und gewerblichen Gebäuden. "Um die thermische Sanierung in Österreich ernsthaft zu fördern, muss man in Milliarden denken, nicht in Millionen", so BZÖ-Umweltsprecher Robert Lugar in einer Aussendung. "Statt eine Win-win-Situation voll zu nützen, hat die Regierung nun monatelang gezaudert und ums Geld gestritten, so dass das Konjunkturpaket zur Gebäudesanierung erst im Sommer wirksam werden wird. Hier wurde wertvolle Zeit verschenkt", kritisiert die Wirtschaftssprecherin der Grünen, Ruperta Lichtenecker.
"Begrüßenswert"
GPA-djp-Chef und
SPÖ-Energiesprecher Wolfgang Katzian sowie Infrastrukturministerin Doris
Bures (S) bezeichneten das Paket dagegen als "begrüßenswert". "Die dafür
vorgesehenen 100 Mio. Euro sind sowohl für die österreichische Bauwirtschaft
eine wichtige Maßnahme in wirtschaftlich schwierigen Zeiten als auch aus
Gründen des Umweltschutzes besonders dringlich", so Katzian. In gleicher
Weise Bures: "Das ist ein wichtiger Teil des Konjunkturpakets, bringt dem
Einzelnen etwas, stärkt die Investitionen in einem besonders
beschäftigungsintensiven Bereich und hilft der Umwelt."
"Richtiger Schritt zur Konjunkturbelebung"
"Die
Verabschiedung des 100-Mio.-Euro-Paketes zur thermischen Sanierung durch
Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner und Umweltminister Niki
Berlakovich ist der richtige Schritt zur Konjunkturbelebung, der gerade zur
rechten Zeit kommt", sind sich auch der Bundesinnungsmeister der Baugewerbe,
Hans-Werner Frömmel, und Josef Muchitsch von der Gewerkschaft Bau-Holz,
einig.
VII vermisst Mut der Regierung
Der Verband der institutionellen
Immobilieninvestoren (VII) begrüßt die Maßnahmen zur Belebung der
Bau-Konjunktur ebenfalls, vermisst allerdings den Mut der Regierung, nicht
nur Geld in Form von Förderungen zur Verfügung zu stellen, sondern sich auch
über eine Adaptierung des Miet- und Steuerrechts zu trauen, um tatsächlich
"echte Impulse" generieren zu können.
"Überförderung"
Kritik an der
Bundes-Offensive zur thermischen Sanierung kommt vom oberösterreichischen
Wohnbau-Landesrat Hermann Kepplinger (S): Sie sei trotz mehrfacher
Aufforderung zu Gesprächen nicht mit den Wohnbauförderungen der Länder
akkordiert worden und werde nicht zu mehr Förderfällen, sondern nur zu einer
"Überförderung" von Sanierungsmaßnahmen führen. Ein zusätzlicher
konjunktureller Impuls sei daher nicht erkennbar. Kepplinger verlangte
darüber hinaus, dass die Abwicklung der Förderung nicht über die Banken,
sondern über die Länder durchgeführt werde, weil dort entsprechende Experten
säßen.