Versandhaus-Pleite
Otto sichert sich Quelle-Marken
05.11.2009
Auch Privileg und Quelle Russland sind in dem Paket dabei.
Der Hamburger Versandriese Otto hat sich die Rechte an den Marken Quelle und Privileg gesichert. Außerdem übernimmt Otto das Russland-Geschäft des insolventen Fürther Konkurrenten und baut damit seine Führungsposition auf dem osteuropäischen Wachstumsmarkt aus.
Otto setzte sich im Bieterverfahren durch
Otto habe sich in
einem offenen Bieterverfahren gegen zahlreiche Konkurrenten durchgesetzt,
berichtete der Quelle-Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg am Donnerstag.
Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden.
Otto sicherte sich dabei nicht nur die Rechte an der Marke Quelle, sondern auch an deren Eigenmarken wie Privileg. Der Hamburger Versandhändler kann damit in Zukunft in Österreich, Deutschland, Russland und weiteren mittel- und osteuropäischen Ländern die Marken, Logos und die meisten Internet-Domains des in Abwicklung befindlichen Konkurrenten nutzen. Nicht enthalten im Kaufvertrag sind die Marken Küchen Quelle und Foto-Quelle.
Verkauf von Quelle Österreich soll nicht behindert werden
Mit
dem Kauf der Markenrechte soll der Verkauf von Quelle Österreich aber nicht
behindert werden, betonte Otto-Sprecher Thomas Voigt. Sollte die heimische
Quelle-Tochter einen Investor finden, sei Otto bereit die Marke anzubieten. "Wir
werden dabei fair und gewissenhaft prüfen", sagte Voigt. Es liege
Otto "am Herzen", das die österreichischen Quelle-Mitarbeiter "eine
faire Chance haben".
Otto übernimmt Quelle Russland
Otto übernimmt nicht nur die
Markenrechte sondern auch das komplette Versandgeschäft von Quelle Russland. "Wir
freuen uns, durch diesen Zukauf unsere führende Marktposition in einem der
weltweit größten Wachstumsmärkte des Distanzhandels noch einmal deutlich und
für lange Zeit auszubauen", betonte Hans-Otto Schrader, der
Vorstandsvorsitzende der Otto Group.
Russland gilt dank zweistelliger Wachstumsraten im Einzelhandel als einer interessantesten Wachstumsmärkte für Versandhändler. Otto ist hier nach einigen Übernahmen bereits Marktführer. Quelle war zuletzt die Nummer zwei auf dem Markt.
Beide Versandhäuser bieten in Russland vorwiegend Mode, Schuhe, sowie Haus- und Heimtextilien an. Hier eröffneten sich für die Zukunft hohe Synergie-Potenziale, betonte Otto. Insgesamt beschäftigt Quelle Russland bisher 280 Mitarbeiter.
Die Übernahme der Markenrechte und von Quelle Russland steht allerdings noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die russischen und europäischen Kartellbehörden.
Nicht enthalten in dem von Otto erworbenen Paket sind der Quelle-Kundendienst Profectis, die Call Center und der Home Shopping Kanal HSE 24. Für diese Gesellschaften würden die in der vergangenen Woche begonnenen Verkaufsgespräche fortgesetzt, berichtete Görg.