Jahrzehnte sind die ÖBB von externen Managern geführt worden, jetzt kommt seit langem wieder einer aus den eigenen Reihen an die Spitze.
Der neue starke Mann in den ÖBB, Peter Klugar, gilt als einer der längst dienenden Eisenbahn-Experten in der ÖBB-Führung. Größte Herausforderung für ihn dürfte die neuerliche Reform der Bahnreform 2005 werden.
Seit 30 Jahren bei der ÖBB
Der Steirer, der am Montag seinen
59. Geburtstag gefeiert hat, ist mit kurzen Unterbrechungen seit 30 Jahren
bei den ÖBB beschäftigt. Von 1988 bis 1991 arbeitete er im Kabinett des
damaligen SPÖ-Verkehrsministers Rudolf Streicher.
Von der Bauwirtschaft zur Verkehrsplanung
Seine berufliche
Laufbahn begann der studierte Wirtschaftsingenieur in der Bauwirtschaft.
1978 wechselte er in die bautechnische Verkehrsplanung der ÖBB, wo er in
Folge kaum eine Karrierestation ausließ. Nach seiner Zeit im
Verkehrsministerium wurde er Leiter des Straßentransportdienstes der ÖBB,
des Bus- und Lkw-Bereichs der Bahn, 1995 dann Leiter des Geschäftsbereiches
Netz, dem ehemaligen Betrieb- und Trassenmanagement. 1999 ernannten ihn die
ÖBB zum Prokuristen.
Vorstand der ÖBB-Infrastruktur Betriebs AG
Kurz darauf
wechselte er als Geschäftsführer zur damaligen
Schieneninfrastrukturfinanzierungsgesellschaft (SCHIG), die dann in der
ÖBB-Neu aufging. Klugar wurde zum Vorstand der ÖBB-Infrastruktur Betrieb AG
ernannt. Seit Ende 2007 verantwortet er als Vorstand in der Holding nun den
gesamten Infrastruktur-Bereich. Seit 2003 ist er außerdem Vizepräsident von
RailNetEurope, einer Organisation, im Rahmen derer die europäischen
Schienennetze besser aufeinander abgestimmt werden sollen.
Musikliebhaber und Läufer
Klugar gilt als eher ruhiger
Manager-Typ, der bisher eher im Hintergrund agiert hat. Kollegen attestieren
ihm hohe Sachkompetenz und "viel Liebe zum Detail". Privat ist über den
Vater zweier Kinder aus erster Ehe wenig bekannt. Nur soviel: Er sei ein
großer Musikliebhaber und besuche mit seiner Lebensgefährtin gern Konzerte.
Außerdem gehe er mindestens zweimal pro Woche laufen, so die Tageszeitung
"Österreich" zuletzt.