Mit seinen Schulden müsse Porsche allein fertig werden, sagt Piëch. Volkswagen werde diese Probleme nicht für den Sportwagenbauer lösen.
Der durch die Übernahme der Mehrheit an VW in finanzielle Nöte geratene Stuttgarter Sportwagenbauer Porsche müsse seine Schwierigkeiten aus eigener Kraft bewältigen, meint VW-Aufsichtsratschef und Porsche-Miteigentümer Ferdinand Piëch. „Porsche muss seine finanziellen Probleme selbst lösen – Volkswagen wird das nicht tun“, sagte Piëch Montagabend am Rande der Präsentation des neuen VW Polo auf Sardinien.
Chefsachen
Auf die Frage, ob Porsche-Boss Wendelin Wiedeking noch
sein Vertrauen genieße, antwortete Piëch: „Zur Zeit noch. Das ‚noch' können
Sie streichen.“ Für Volkswagen sei aber VW-Chef Martin Winterkorn „der
Bessere“. Piëch weiter: „Für Porsche war Wiedeking der Beste, sicher über 15
Jahre.“ Dass Wiedeking in einem neuen VW-Porsche-Konzern Markenchef werden
wolle, bezweifelt der VW-Patriarch. „Da müsste er viele Stufen
runtersteigen. Das Rollenspiel müsste wechseln, vom Durchmarschierer zur
Demut – ich weiß nicht.“
VW und Porsche wollen künftig unter gemeinsamem Dach agieren. Den Hoffnungen Wiedekings auf eine Fusion unter Gleichen erteilte Piëch mit seinen Äußerungen eine klare Absage. Er machte zudem deutlich, dass die Zentrale des neuen Konzerns am VW-Sitz in Wolfsburg sein werde.
„2 Kranke im Doppelbett.“
Einem möglichen
Zusammenschluss von Fiat mit Opel, über den heute wieder verhandelt wird,
gibt Piëch im Übrigen wenig Zukunftschancen. „Zwei Kranke in einem
Doppelbett, die ergeben keinen Gesunden. Den Arzt sehe ich nicht.“ Wenn
„zwei wenig überlebensfähige Unternehmen“ einander helfen, beschleunige dies
nur deren Niedergang.