Verhandlungen

Poker um Palmers

23.01.2009

Der Kärntner FPÖ-Spitzenkandidat Mario Canori agiert als Fädenzieher im Hintergrund. Palmers könnte bald italienisch sein.

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© Palmers
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Bereits kurz vor Weihnachten wurden die Gespräche konkret. Die Führungsspitze des Investmentfonds und Palmers-Miteigentümers Quadriga, kam nach Wien, um einen Kaufinteressenten für Palmers zu treffen.

Der kam in Person von Sandro Veronesi, Chef des italienischen Wäschemultis Calzedonia und Schwiegersohn von Nerino Grassi, der wiederum Eigner des weltweit zweitgrößten Strumpfherstellers Golden Lady ist.

Eingefädelt hatte das bilaterale Treffen auf österreichischem Boden Kärntens FPÖ-Spitzenkandidat Mario Canori.

Veronesi hat erst jüngst Canori 70 Prozent an dessen österreichischem Intimissimi-Filialnetz abgekauft, weil er in Österreich massiv in Standorte und Werbung investieren will. Mit Palmers könnte er seine weit reichenden Expansionspläne mit einem Schlag verwirklichen.

Das Geschäftsmodell der Fondsgesellschaften, denen Palmers jetzt gehört, wiederum ist es, eine Beteiligung dann zu verkaufen, wenn sich das Investment rentiert hat – oder wenn in absehbarer Zeit kein besserer Preis dafür erzielbar ist.

Italienischer Strumpf
Ein Calzedonia-Insider bestätigen inoffiziell die ÖSTERREICH-Recherchen. „Der Poker hat begonnen. Wir rechnen damit, dass die Braut noch geschmückt wird, und dass andere Interessenten ins Treffen geführt werden. Das übliche Spiel eben.“

Die Italiener sind aber zuversichtlich: „Das Strumpfgeschäft muss man mit Leidenschaft betreiben. Das ist keine Aufgabe für Fonds.“

Offiziell gibt es bei Calzedonia keine Auskunft zu den Gesprächen. „Als Minderheitsgesellschafter kann ich dazu gar nichts sagen“, meint etwa Mario Canori.

Doch auch ein Manager der Palmers-Eigentümergesellschaften sagt: „Das Geschäft hat sich 2008 recht positiv entwickelt. Der Zeitpunkt für einen Verkauf ist günstig. Die Verhandlungen mit Calzedonia können aber noch Monate dauern.“

Offiziell sagt Palmers-Sprecherin Anna Georgiades: „Es gibt immer wieder – und in letzter Zeit vermehrt – Anfragen von Kaufinteressenten für Palmers. Dies zeigt uns, dass Palmers wieder eine äußerst attraktive Marke geworden ist, die Fantasien anregt. Derzeit werden aber keine konkreten Verkaufsverhandlungen mit irgendeiner Partei geführt.“

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