Der Mitbewerber Hermes lagert ab Sommer die Paketzustellung zu den Kunden aus. Post-Vorstand Mende rechnet mit zusätzlich mehreren Millionen Paketen jährlich, das Umsatzvolumen lässt sich vorerst jedoch nicht abschätzen
Die österreichische Post hat von ihrem Konkurrenten Hermes einen Großauftrag bekommen. Der zur deutschen Hermes-Gruppe gehörende Paketdienst wird ab 1. Juni 2009 die Paketzustellung zu den Endkunden von der Post durchführen lassen, wie die beiden Unternehmen am Dienstag mitteilten. Post-Paketvorstand Carl-Gerold Mende erwartet "unter der Annahme eines stabilen Marktes auf Jahresbasis einen Volumenszuwachs von mehreren Millionen Paketen". Wie hoch das zusätzliche Umsatzvolumen ausfallen könnte, wollte man vorerst nicht schätzen.
40 Prozent Marktanteil verloren
Seit dem Markteintritt von Hermes
in Österreich im Juli 2007 hatte die Post bei der Paketzustellung knapp 40
Prozent Marktanteil an den neuen Mitbewerber verloren.
Personalabbau
Durch den neuen Konkurrenten war die Post
gezwungen, ihr Zustellbasisnetz zu verringern und Personal abzubauen, viele
Paketzustellungen wurden über die Division Brief abgewickelt. "Nach dem
notwendigen Schock zum Ende des Jahres 2007 haben wir heute ein
wettbewerbsfähiges Kostenniveau und sind die Qualitätsbenchmark in der
Paketbranche - die Kombination dieser beiden Faktoren hat Hermes davon
überzeugt, uns mit diesem Volumen zu beauftragen", kommentiert Mende den
Deal mit dem Mitbewerber. Eine Aufstockung des Personals ist aber nicht
geplant.
Hermes expandiert
Obwohl Hermes künftig außer mit der Post auch
mit dem privaten Paketdienst DPD zusammenarbeiten will, soll das eigene
PaketShop-Netzwerk in den nächsten Monaten von 1.200 auf bis zu 1.600 Shops
vergrößert werden.