Die Post prüft die Schließung weiterer Kleinpostämter in Ballungsräumen. Post-Sprecher Homola hat diese Auskunft an die Belegschaftsvertretung bestätigt.
Die Post prüft demnach "in Ballungsräumen wie Wien, Graz oder Linz einzelne Kleinstfilialen mit nur eingeschränktem Sortiment an Handelswaren inklusive ihren Mitarbeitern in größere Filialen mit einem Komplettangebot (Postdienstleistungen, Handelswaren und Bankdienstleistungen) zu integrieren". Man wolle damit "den geänderten Kundenbedürfnissen Rechnung tragen", so Homola.
Zahl noch offen
Die Prüfung ist laut Post schon seit längerem im
Gange. Wie viele der derzeit noch 1.311 Filialen betroffen sein werden, will
das Unternehmen noch nicht beziffern. Die nächsten Schritte wie den Zeitplan
oder die genau Filial-Anzahl werde man erst "nach Vorliegen konkreter
Ergebnisse und interner Abstimmungen" bekanntgeben, so Homola.
Gerüchte erinnern an Deutschland
Post-Christgewerkschafter
Manfred Wiedner (FCG) hatte zuvor erklärt, das Management wolle 1.100
Postämter schließen. Das Gerücht erinnert an eine Ankündigung der Deutschen
Post. Die Deutsche Post hatte vor einer Woche angekündigt, sie wolle sich
bis Ende 2011 komplett von ihren selbst betriebenen Postämtern trennen und
die Standorte beispielsweise an Supermärkten verkaufen, die die Post-Dienste
dann als Ergänzung weiterbetreiben sollen.
Keine "Schließungswelle"
Laut Unternehmenssprecher
Homola ist das derzeit in Österreich "kein Thema". Von einer neuerlichen
Schließungswelle könne keine Rede sein. In sämtlichen Ballungsräumen
zusammen betreibe die Post gerade einmal rund 200 Postämter und die werde
man nicht zur Gänze schließen, so der Sprecher. Auch die SPÖ-dominierte
Gewerkschaftsführung sprach von einer "offenbar politisch motivierten
Verunsicherung im Filialnetz". Auch sie kann die genannten Zahlen Wiedners
nicht nachvollziehen.