Die Financial Times haben den Österreicher gekürt, weil er mit den "Problemen in Osteuropa und den kränkelnden Deutschen im Norden an allen Fronten kämpfte".
Lob für Österreichs ÖVP-Finanzminister Josef Pröll gibt es von der "Financial Times". In einem Ranking der besten Finanzminister in der EU rangiert Pröll am sechsten Platz. Als Begründung wird angeführt, dass er angesichts der Probleme in Osteuropa durch die Verflechtung der österreichischen Banken einerseits und mit dem "kränkelnden Deutschland im Norden" andererseits "an allen Fronten" kämpfte.
Platz 1 an Frankreich
Den ersten Platz in der Bewertung der
krisenhaften zwölf Monate ab September 2008 - dem Zusammenbruch von Lehman
Brothers - fuhr die Französin Christine Lagarde ein. "Kein anderer
Finanzminister aus einem großen Wirtschaftsland weltweit ist durch dieses
Testjahr in so einer guten Form gekommen", heißt es.
Platz 2 an Deutschland
Den zweiten Platz gab es für den früheren
deutschen Finanzminister Peer Steinbrück. Ein Mann mit Durchsetzungskraft,
den es auch "freute, den Angelsachsen eine Lektion zu geben. Manchmal
eigensinnig, und letztlich verlor er seinen Job".
Platz 3 an Belgien
Auf Rang drei kam der Belgier Didier Reynders.
Der "Veteran unter Druck feierte im Juli sein Zehn-Jahr-Jubiläum in dem Job
und wird als künftiger Ministerpräsident gesehen".
Dahinter rangieren der derzeitige schwedische Ratsvorsitzende Finanzminister Anders Borg als Vierter (ein Genie mit Ross-Schwanz, der eine unkonventionelle Rolle unter seinesgleichen spielte, aber Respekt errang) und der Italiener Giulio Tremonti als Fünter (trotz einiger politischer Konflikte im Land hat er Italiens finanzielle Reputation unwahrscheinlich polieren können).
Nach Pröll folgen gemeinsam auf Platz sieben der Pole Jacek Rostowski und der Brite Alistair Darling, den neunten Platz gab es für den Dänen Claus Hjort Frederiksen und an zehnter Stelle wurde der Niederländer Wouter Bos gewählt.
Insgesamt wurden 19 der 27 Finanzminister in der EU einer Wertung unterzogen. Kleinere Länder wie Zypern oder Malta kommen nicht vor. Die Bewertung erfolgte in drei Bereichen. Was die politischen Fähigkeiten und die Durchsetzungsfähigkeit betrifft, konnte Lagarde den ersten Platz einfahren, Pröll liegt hier auf Rang zwölf. Beim "Wirtschaftstest" dagegen konnte Pröll als Dritter Lagarde als Vierte knapp überholen, den ersten Platz in diesem Bereich gab es für den Polen Rostowski. Bezogen auf die Glaubwürdigkeit ist Pröll an zehnter Stelle, den ersten Platz in dieser Wertung fuhr der Luxemburger Jean-Claude Juncker ein, der aber insgesamt überraschenderweise nur Rang elf einheimsen konnte.