Versandhaus-Pleite

Quelle-Konkursantrag am Montag

11.11.2009

Betriebsversammlungen am Montag möglich.

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© APA/dpa - Bildfunk
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Der Konkursantrag für das Versandhaus Quelle in Linz wird fertig vorbereitet und voraussichtlich am Montag beim Handelsgericht Linz eingebracht. "Es deutet einiges darauf hin", sagte Otto Zotter vom Kreditschutzverband von 1870 (KSV) in Linz am Donnerstag. Am selben Tag dürfte auch das entsprechende Verfahren eröffnet werden. Bei Quelle selbst wird auch damit gerechnet, dass der Konkursantrag am Montag eingebracht wird.

Bei Quelle in Linz wird es weitere Betriebsversammlungen geben, sagte Betriebsratschef Felix Hinterwirth. Der genaue Termin sei aber davon abhängig, wann der Konkursantrag eingebracht wird. Dies dürfte am Montag sein.

Richter des bevorstehenden Konkursverfahrens wird Helmut Katzmayr. Er wird zwei oder drei Masseverwalter bestellen, sagte Zotter.

Trifft 2.000 Linzer
Neben den rund 1.100 Quelle-Beschäftigten sind von der Pleite rund 900 weitere Einkommenbezieher im Raum Linz betroffen, so Zotter. Dazu zählen rund 400 Quelle-Pensionisten und etwa 175 Quelle-Shop-Betreiber mit Angestellten.

100 Mio. Euro Schulden
Die Zahl der unbesicherten Gläubiger schätzt Zotter auf rund 1.000 Betroffene. Status liegt derzeit noch nicht vor. Die Passiva werden aber in der Insolvenz auf rund 100 Mio. Euro steigen.

Drittgrößte Handelspleite
Zu den in der Bilanz 2008 ausgewiesenen Verbindlichkeiten von 76 Mio. Euro kommen noch Rückstellungen für Pensionisten und Mitarbeiterforderungen sowie Schadensersatzforderungen von Leasinggesellschaften, sodass sich die Passiva insgesamt auf rund 100 Mio. Euro belaufen werden. Damit ist der Zusammenbruch des Linzer Versandhändlers die größte Handelspleite in Oberösterreich und bundesweit die drittgrößte Handelspleite nach Konsum und Libro.

Zwangsausgleich mit 20 Prozent
Größter Brocken auf der Aktivseite ist das Quelle-Gebäude, das mit 27 Mio. Euro in den Büchern steht und nicht überbelastet ist. Dazu kommt ein noch nicht schätzbares Warenlager. Die Möglichkeit eines Zwangsausgleichs mit einer Quote von 20 Prozent für die Gläubiger ist nicht ganz auszuschließen.

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