Weltbank
Rangliste sieht Österreich im EU-Mittelfeld
06.09.2006
In einer von der Weltbank erstellten Rangliste der unternehmerfreundlichsten Länder belegt Österreich derzeit nur den 30 Platz.
Österreich rangiert damit deutlich abgeschlagen hinter vergleichbaren Ländern wie der Schweiz (15), Schweden (13) oder Belgien (20), aber auch hinter dem großen Nachbarn Deutschland (21). Weltweiter Spitzenreiter ist laut dem "Doing Business"-Bericht der Weltbank der Stadtstaat Singapur, der Neuseeland auf den zweiten Platz verdrängt hat.
Der Weltbank-Bericht stellt Österreich damit in einem deutlich ungünstigeren Licht dar als etwa der im Mai 2006 veröffentlichte "World Competitiveness Report 2006" des Lausanner Instituts für Management-Entwicklung (IMD), der Österreich auf Rang 13 und damit klar vor Deutschland sieht.
Keine Veränderungen gab in der veröffentlichten Studie den folgenden Rängen: Die USA haben ihren dritten Platz vor Kanada, Hongkong und Großbritannien verteidigt. Es folgen Dänemark (7), Australien (8), Norwegen (9), Irland (10) und Japan (11).
Ungenügender Investorenschutz in Österreich
Österreich hat gegenüber dem Vorjahr zwei Plätze gut gemacht. Größter Schwachpunkt ist nach Ansicht der Weltbank-Experten der Investorenschutz (Rang 142). Kritisiert werden auch die mangelnde Flexibilität des Arbeitsmarktes (103) und die Steuerbelastung (102). Gut bewertet werden hingegen die Durchsetzung von Verträgen (14), die Außenhandelsbedingungen (15) und die Leichtigkeit der Kreditaufnahme (21).
"Reformfreudiger Osten"
Besonders reformfreudig waren zuletzt vor allem die mittel- und osteuropäischen Länder. Die besten Reformer unter den 175 untersuchten Ländern waren laut dem Bericht der Weltbank und ihres Privatsektorarms International Finance Corporation (IFC) Georgien und Rumänien, vor Mexiko, China, Peru, Frankreich, Kroatien, Guatemala, Ghana und Tansania. Die Reformen betrafen unter anderem Vereinfachungen bei der Vergabe von Betriebsgenehmigungen und beim Handel, Erleichterungen beim Zugang zu Krediten, Verbesserung der Arbeitsmarkt-Flexibilität und des Investorenschutzes.
Die erfolgreichsten osteuropäischen Länder im Gesamtranking waren die baltischen Staaten Litauen (16), Estland (17) und Lettland (24) sowie die Slowakei (36) und Rumänien (47). Tschechien belegte Platz 52, Slowenien 61, Ungarn 66, Polen 75.