Wegen der Wirtschaftskrise ist Japans Wirtschaft so stark wie nie seit 1945 eingebrochen. Der Rückgang beläuft sich auf 4 Prozent. Umgerechnet auf das Jahr bedeutet das einen Rückgang von 15,2 Prozent.
Die japanische Wirtschaft ist in den ersten drei Monaten des heurigen Jahres so stark geschrumpft wie noch nie seit 1945. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei von Jänner bis März gegenüber dem Vorquartal um vier Prozent eingebrochen, teilte die Regierung am Mittwoch in Tokio mit. Umgerechnet auf das Jahr bedeute das einen Rückgang von 15,2 Prozent.
Erste Schrumpfung seit Zweitem Weltkrieg
Japans Wirtschaft
schrumpfte zum ersten Mal seit Ende des Zweiten Weltkrieges in vier
aufeinanderfolgenden Quartalen. Experten hatten den starken Einbruch der
zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt erwartet.
Japan leidet wegen der weltweiten Wirtschaftskrise unter einem Einbruch seiner Exporte und einer sinkenden Nachfrage im Inland. Der jetzige Wirtschaftseinbruch ist noch stärker als im ersten Quartal 1974. Damals ging das Wachstum angesichts der Ölkrise um 13,1 Prozent zurück.
Der Wert der exportierten Waren und Dienstleistungen ging laut den Regierungsangaben von Jänner bis März 2009 im Vergleich zum vierten Quartal 2008 um 26 Prozent zurück. Am stärksten betroffen von der sinkenden weltweiten Nachfrage waren die Automobil- und die Hochtechnologieindustrie. Die Inlandsnachfrage ging im ersten Quartal 2009 um 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorquartal zurück.
Die Regierung korrigierte in ihren aktuellen Zahlen auch ihre Angaben zur Wirtschaftsentwicklung im vierten Quartal des vergangenen Jahres nach unten. Von Oktober bis Dezember 2008 sei das BIP im Vergleich zum Vorquartal um 3,8 Prozent geschrumpft und nicht wie zunächst angenommen um 3,2 Prozent.
Experten machen Hoffnung
Experten äußerten die Erwartung, dass
die japanische Wirtschaft ab dem zweiten Quartal wieder anziehen könne. Die
Industrieproduktion hat laut den vorgelegten Zahlen im März gegenüber dem
Vormonat bereits um 1,6 Prozent zugelegt. Die Konjunktur befinde sich immer
noch in einer "schwierigen" Lage, sagte der Ökonom Koichu Haji vom
Forschungsinstitut NLI. Der "schlimmste Schock" sei aber womöglich vorbei.
Ähnlich äußerte sich der für den Raum Asien zuständige Ökonom Glenn Maguire
von der Societe Generale. Tokio hat zur Bekämpfung der Finanzkrise ein
milliardeschweres Konjunkturprogramm aufgelegt.