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Rekordverdächtiger Managerwechsel

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Der häufige Managerwechsel bei REWE ist nach Auffassung von Aktionärsschützern rekordverdächtig und werfe auch kein gutes Licht auf diejenigen, die die Vorstände auswählen.

"Die Vorstände wechseln heute zwar deutlich häufiger, aber nicht so schnell wie es bei der REWE der Fall ist", sagte der Sprecher der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Jürgen Kurz. "Die häufigen Managerwechsel werfen kein gutes Licht auf das Unternehmen und auch kein gutes Licht auf diejenigen, die die Vorstände auswählen ", betonte er mit Blick auf den REWE-Aufsichtsrat. Erfahrungsgemäß kosteten vorzeitige Managerabgänge Millionen-Abfindungen. Zudem sei erhebliche Unruhe in der Belegschaft häufig: "Ein neuer Chef will eigene Duftmarken setzen".

REWE will Reformkurs fortsetzen
Der zweitgrößte deutsche Handelskonzern REWE will nach dem Wechsel an der Spitze den Reformkurs des abgelösten Vorstandschefs Achim Egner fortsetzten. REWE-Aufsichtsratschef Klaus Burghard betonte in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" , der Konzern werde an dem eingeschlagenen Reformweg festhalten. Egner hatte am Freitag nach nicht einmal eineinhalb Jahren seinen Schreibtisch geräumt.

Zuvor war Presseberichten zufolge massive Kritik an seinem Führungsstil laut geworden. Als Nachfolger soll nun der Franzose Alain Caparros (49), im REWE-Vorstand für das Auslandsgeschäft zuständig, die Geschicke des Kölner Handelsriesen lenken.

Führungswechsel während der Strukturreform
Die Kölner Handels- und Touristikgruppe wechselt ihre Spitze damit mitten in einem tief greifenden Umbau aus, nach bereits mehreren Führungskrisen in den vergangenen knapp drei Jahren. Gründe für Egners Ablösung waren von REWE nicht genannt worden. Nach Informationen der "Lebensmittel Zeitung" hatte es einen "Aufstand" gegen Egner gegeben, weil er sich nur auf externe Berater gestützt habe.

Der ausgeschiedene Manager leitete eine tief greifende Strukturreform ein, mit der der Handelsriese seine Effizienz deutlich steigern soll. Der Konzern ist zum einen Zentrale für zahlreiche Filialketten wie den Minimal-Supermärkten oder dem Discounter Penny, zum anderen ist er Dienstleister für selbstständige REWE-Kaufleute. Darüber hinaus ist REWE drittgrößter Touristik-Anbieter Deutschlands (ITS, Dertours).

Der Konzern und die selbstständigen Kaufleute erzielten 2005 mit 260.000 Beschäftigten den Rekordumsatz von 41,7 Milliarden Euro. Das Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITA) sank im vergangenen Jahr jedoch um 3,5 Prozent auf 524,6 Millionen Euro.

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