Rewe-Chef Egner muss gehen

Egners Vertrag sei nach einer außerordentlichen Sitzung des Aufsichtsrates aufgehoben worden, teilte der Handels- und Touristikkonzern am Freitag mit. Zum Nachfolger sei einstimmig der bisher für den Rewe-Discounter Penny zuständige Vorstand Alain Caparros gewählt worden.

Interne Kritiker hatten Egner ein zu forsches Vorgehen vorgeworfen. Egner war im April 2005 als branchenfremder Manager von dem Stuttgarter Mobilfunkanbieter Debitel zu Rewe gestoßen und sollte in dem angestaubten Genossenschaftsbetrieb gründlich aufräumen.

Egner räumte im Betrieb auf
"In den vergangenen 15 Monaten habe ich wesentliche Reformschritte eingeleitet, um Rewe wirtschaftlich erfolgreicher und internationaler zu machen", erklärte Egner. Er reformierte die Strukturen, trennte sich von der Beteiligung an der Luftfahrtgesellschaft LTU und begann damit, die diversen Handelsketten unter der Dachmarke Rewe zusammenzuführen. Ende diesen Monats sollte der Start für die Umfirmierung von miniMal, HL, Stüssgen und Otto Mess starten. Selbst die bislang stets getrennt operierenden Genossenschaftler der Rewe Dortmund holte Egner mit ins Boot.

Der Neue: Alain Caparros
Der neue REWE-Konzernchef Alain Caparros ist vor knapp eineinhalb Jahren gemeinsam mit Achim Egner beim deutschen Einzelhandeslkonzern Rewe in den Vorstand eingezogen. Nun " beerbt" der 49-Jährige den bisherigen Vorstandssprecher, der vorzeitig seinen Chefsessel räumte. Caparros ist bereits der sechste Mann in drei Jahren, der den Spitzenposten besetzt.

Der 49-Jährige hatte seine Karriere beim Kosmetikkonzern Yves Rocher in Deutschland, der Schweiz und Österreich begonnen. Ab 2003 war er Chef der börsennotierten Bon Appetit Group, deren Mehrheit die REWE-Gruppe 2003 übernommen hatte. Seit Juli 2004 ist Caparros Mitglied der REWE-Unternehmensleitung in Köln.

Der in zahlreichen Ländern tätige Einzelhandelskonzern ist Marktführer in Österreich. Zum Konzern gehören Billa, Merkur, Mondo/Penny, Emma und Bipa.