Der Kauf des serbischen Kupferproduzenten RTB durch die A-Tec Industries des österreichischen Industriellen Mirko Kovats ist in der Zielgerade gescheitert.
Die serbische Privatisierungsagentur war nicht mehr bereit, Kovats den restlichen Kaufpreis zu stunden. Aufgrund der Finanzmarktkrise und eines Rechststreites sei man nicht in der Lage gewesen, den Deal zum Abschluss zu bringen, teilte A-Tec am Freitagabend ad hoc mit. Für Nachfragen war kurzfristig in dem Mischkonzern niemand zu erreichen.
Belgrad lehnt Stundung ab
Kovats hatte den Kaufvertrag für RTB
am 7. Februar 2008 unterzeichnet. Die A-Tec hatte bei der Ausschreibung für
RTB einen Kaufpreis von 466 Mio. Dollar (314 Mio. Euro) geboten und darüber
hinaus Investitionen in Höhe von 180 bis 230 Mio. Dollar zugesagt. In
Interviews im Jänner behauptete Kovats, den Deal ausfinanziert zu haben,
schloss danach aber auch die Hereinnahme eines Minderheitspartners nicht aus.
In der ad hoc-Mitteilung heißt es: "A-Tec Industries gibt bekannt, dass keine Einigung über den Erwerb von RTB (Rudarsko-topionicarski kombinat Bor) erzielt werden konnte. A-TEC Industries war bereit mit heutigem Datum eine substanzielle Teilzahlung vom Großteil des Kaufpreises zu tätigen. Die serbische Privatisierungsagentur hat dieses Angebot abgelehnt."
A-Tec hat den Serben demnach folgenden Vorschlag unterbreitet: "Die Zahlung von 230 Millionen Dollar - davon 70 Millionen aus Eigenmitteln sowie 160 Millionen über Fremdfinanzierung - mit heutigem Tag. Darüber hinaus war A-TEC bereit zusätzlich eine vertraglich vereinbarte Bankgarantie in Höhe von 60 Millionen Dollar zu hinterlegen."
A-Tec verweist auf die Finanzmarktkrise
"Das Bankenkonsortium,
das ursprünglich die Finanzierung zugesichert hatte, hat sich entschieden
bis Ende 2008 keine Projekte in Serbien zu finanzieren", so das
börsenotierte Unternehmen. Ein weiteres Problem trat demnach zusätzlich in
den letzten Tagen auf: das griechische Unternehmen Mytilineos habe eine
Klage in der Höhe von 65 Mio. Dollar (41,3 Mio. Euro) gegen RTB Bor
eingebracht und A-TEC Industries zur Zahlung aufgefordert.
Die an der Wiener Börse notierte A-Tec mit Sitz in Wien ist in den Bereichen Antriebstechnik, Anlagen- und Maschinenbau sowie Metall erfolgreich tätig ist. Die Gruppe beschäftigt nach Eigenangaben rund 13.500 Mitarbeiter und erzielte im Geschäftsjahr 2007 nach vorläufigen Zahlen einen Umsatz von rund 2,4 Mrd. Euro. Mirko Kovats gilt als einer der schillerndsten Industriellen in Österreich.