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Rund 1 Mrd. Euro Schaden für heimische Banken

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Die Finanzkrise dürfte 2007 einen Schaden von einer Mrd. Euro bei heimischen Banken angerichtet haben. "Wenig", international verglichen.

Auf bisher eine Milliarde Euro dürften sich die ergebniswirksamen Belastungen der österreichischen Banken durch die internationale Finanzmarktkrise im Jahr 2007 belaufen. Aus Notenbank-Sicht ist das für die heimische Kreditwirtschaft aber leicht zu verdauen. Im internationalen Vergleich und auch relativ zu den sonstigen Gewinnen der heimischen Banken seien die Krisenfolgen damit gering.

"Kleines blaues Auge"
"Was wir aus den nicht konsolidierten Ergebnissen lesen, lässt eine Milliarde Euro als plausibel erscheinen", sagte am Freitag Peter Zöllner, Mitglied des Direktoriums der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), am Rande der Präsentation der Daten zur Entwicklung der Geschäftstätigkeit der österreichischen Banken im Jahr 2007. Im Verhältnis zu den - wieder gestiegenen - Gewinnen der österreichischen Banken seien diese Größenordnungen "gut verkraftbar". Zöllner sprach von einem "kleinen blauen Auge", das sich die österreichischen Banken aus der Immo-Krise einfingen. Von den Schockwellen, die von der US-Subprimekrise mit einiger Verzögerung auf weite Teile der Welt übergingen, sei auch Österreich nicht ganz verschont geblieben. Die Zins- und Ergebnisbelastungen seien aber relativ klein.

"Ausläuferwelle der Subprimekrise"
Nach den heutige vorgestellten Notenbank-Rechnungen sind bei den Banken in Österreich 2007 als Folge der internationalen Finanzkrise die Erträge aus Finanzgeschäften um 400 Mio. Euro eingebrochen, für Zöllner eine "Ausläuferwelle der Subprimekrise". Diese Erträge hatten aber schon bisher keinen großen Anteil am Betriebsergebnis: 2007 lag er damit bei nur mehr 1,7 Prozent. Ebenfalls wegen der Finanzkrise gab es erhöhten Wertberichtigungsbedarf im Wertpapiergeschäft. Abwertungen auf Wertpapiere um Umlaufvermögen belasteten die Bankenergebnisse nach Notenbankdaten mit Wertberichtigungen von rund 325 Mio. Euro.

700 bis 800 Mio. Euro
Zusammen mit der Halbierung der Erträge aus Finanzgeschäften rechnet die Notenbank für 2007 bisher mit negativen Auswirkungen von 700 bis 800 Mio. Euro für die heimische Bankenbranche. Mit den bisher öffentlich genannten Werten für einzelne Institute sind diese Zahlen nicht unmittelbar vergleichbar, weil es sich bei den Einzelangaben der Banken meist um Konzernwerte handelt, erläutert die Notenbank. Anders als bei manchen anderen internationalen Großbanken, die im Nachhinein Korrekturbedarf in Milliardenhöhe entdeckten, meint man in der OeNB, dass die von den heimischen Banken für 2007 veröffentlichen Ergebnisse halten.

Krise noch nicht vorbei
Bekannt sei, dass sich international im ersten Quartal die Lage in einigen Segmenten weiter verschlechtert habe und dass 2008 kein leichtes Jahr sei. Die Krise sei noch nicht vorbei. Für die österreichischen Banken erwartet der Notenbankdirektor aber "keine markanten Probleme".

Kreditzinssätze gestiegen
Für die Kunden der österreichischen Banken sind 2007 die neu vergebenen Kreditzinssätze deutlich (um 0,84 Prozentpunkte) angestiegen, stärker als die EZB-Zinsen. Laut Notenbank ein Indiz, wie sich die internationale Liquiditätskrise auf die Kreditzinsen in Österreich ausgewirkt habe. Rascher als die Kreditzinsen und der Geldmarktsatz seien aber auch die Einlagenzinsen gestiegen. Das hat die Zinsspanne der Banken im Neugeschäft 2007 weiter von 0,92 auf 0,77 Prozentpunkte gesenkt. Die Neugeschäftsspanne war damit im Dezember die niedrigste im ganzen Euroraum. Eine Kreditklemme befürchtet die Notenbank für Österreich nicht, wie am Freitag weiter betont wurde.

Krise als "Zeitenwende"
Notenbank-Direktor Zöllner glaubt, dass die internationale Krise, die etwa die US-Notenbank zu Schritten mit historischer Bedeutung bewog (darunter stärkere Regulierung der US-Investmentbanken) zu einer "Zeitenwende" führen wird: Aufseher und Regulatoren, die wie die Fahnder von Dopingsündern immer hinter der Marktentwicklung herhinkten, müssten den Abstand zwischen neuen Entwicklungen am Finanzmarkt und Erkennen von Fehlentwicklungen verknappen und die internationale Verschränkung der Aufsicht auf einen neuen Level bringen. Aktionäre müssten darauf dringen, dass Manager ihre Bonuszahlung erst nach erfolgreicher Bewältigung eines Geschäfts kriegten und ein Abgang nach wertvernichtender Geschäftspraxis nicht noch mit dreistelligen Millionenabfindungen versüßt wird. Das Vorbeiagieren an Bankbilanzen mit Zweckgesellschaften müsse ein Ende haben, fordert Zöllner, und auch die Aktivitäten von Hedgefonds könnten die Banken über die Kreditgewährungsmaschinerie selber unter Kontrolle bringen.

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