Russland - Das neue Auto Mekka

Fiat segelt wieder auf Expansionskurs. Der Marktanteil des italienischen Autobauers auf dem heimischen Markt erreichte im August 31,7 Prozent, das beste Resultat seit der schweren Krise, die die Turiner Gruppe hart getroffen hat. Die positiven Resultate wurden trotz der Schwierigkeiten des italienischen Automarkts erreicht, der im August einen Rückgang von 2,26 Prozent meldete, berichteten italienische Medien.

80.000 italienische Flitzer für Russland. Zugleich will Fiat auch im Ausland expandieren. Bis 2010 will der italienische Autobauer einen fünfprozentigen Marktanteil des riesigen russischen Markts erwerben, was 80.000 verkauften Pkw pro Jahr entspricht. Das Ziel soll dank der strategischen Partnerschaft mit Severstal Auto, der Autosparte des russischen Stahlriesen, erreicht werden. Schon im kommenden Jahr will Fiat in Russland 36.500 Autos verkaufen. Dabei setzt der Turiner Autoriese vor allem auf die neuen Modelle Grande Punto, Panda und Croma. Dazu wollen Fiat und Severstal eine gemeinsame Produktion starten. In Russland soll in den kommenden Monaten das Modell Fiat Albea erzeugt werden. 2007 werden voraussichtlich 24.000 Autos hergestellt. Zugleich soll Severstal Auto in der Türkei mit der Produktion des neuen Fiat-Modells D200 beginnen.

Riesiges Marketingaufgebot. Um den russischen Markt zu erobern, planen Severstal und Fiat eine Werbekampagne im Wert von 12 Mio. Dollar (9,36 Mio. Euro). Bisher wurden bereits 35 Show-Rooms von Fiat geöffnet. "Für alle großen Autogruppen der Welt ist es Pflicht, in Russland präsent zu sein", sagt der Marketing-Direktor von Fiat Auto, Luca De Meo. 2005 haben die Einfuhren ausländischer Autos nach Russland um 43,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugenommen. Dies entspricht 774.000 Autos. Bis 2006 sollen in Russland 1,2 Millionen ausländische Autos abgesetzt werden.

Fiat und Severstal Auto haben auch ein Lieferabkommen für den Import und Vertrieb in Russland von der kompletten Palette von Nutzfahrzeugen der Marke Fiat abgeschlossen. Die beiden Gesellschaften überprüfen weitere Kooperationsmöglichkeiten.