Ruth Elsner hat offenbar resigniert: Sie glaubt nicht mehr an einen Freispruch ihres Mannes im BAWAG-Prozess. Sie zweifelt an der Gerichtsbarkeit.
Ruth Elsner, die Ehefrau des Hauptangeklagten im BAWAG-Prozess, rechnet nicht länger mit einem Freispruch für ihren Mann. Das jüngst ergangene Teilurteil in der Causa Gerharter, in dem Helmut Elsner zweieinhalb Jahre unbedingte Haft bekommen hatte, nähre Zweifel, dass das Gericht "unabhängig gehandelt hat", sagte Ruth Elsner in der am Montag erscheinenden Ausgabe des Nachrichtenmagazins "profil".
"Ich gehe davon aus, dass das Justizministerium Druck ausgeübt hat. Im Hinblick auf das Hauptverfahren muss ich jetzt davon ausgehen, dass die Schöffen nicht mehr unbeeinflusst urteilen können. Das gilt in gewisser Weise auch für die Richterin selbst", meinte Ruth Elsner. Wiewohl sie weiterhin fest davon überzeugt sei, dass ihr Mann "nichts Unrechtes getan hat", habe sie "jeden Glauben an den Rechtsstaat Österreich verloren". Frau Elsner weiter: "Ich hoffe natürlich auf ein glimpfliches Ende. Aber ein Freispruch wird wohl nicht mehr möglich sein. Letztlich hat das Verfahren diesen Verlauf genommen, weil Politik, Justiz und Medien zusammengespielt haben."