Die Airline-Branche kämpft mit einem zweistelligen Minus bei den Passagieren und dem immer härter werdenden Preis-Wettbewerb.
Die internationale Luftfahrt gerät in immer ärgere Turbulenzen: Jetzt kämpft sogar die Fluggesellschaft British Airways (BA) laut ihrem Chef Willie Walsh um das Überleben. Die Lage sei extrem kritisch, ließ Walsh die BA-Mitarbeiter wissen.
Die Krise in der Luftfahrtbranche sei so ernst wie nie zuvor. Walsh: „Es gibt eine bedeutende Veränderung im Verhalten der Verbraucher – die Leute wollen mehr bekommen und weniger bezahlen. Und es wird immer schlimmer.“ Der BA-Boss weiter: „Wir haben die Talsohle noch nicht erreicht, und alles lässt einen langwierigen Abschwung erwarten.“
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2008/09 flog British Airways einen Rekordverlust von rund 250 Millionen Euro ein und strich die Dividendenzahlung. Walsh kündigte daraufhin an, im Juli auf sein Gehalt zu verzichten. Im Jahr zuvor hatte die Fluggesellschaft noch knapp eine Milliarde Euro Gewinn erzielt.
Ryanair in den roten Zahlen
Auch die einst erfolgsverwöhnte
Billigfluglinie Ryanair schlitterte im Geschäftsjahr 2008/09 erstmals in die
roten Zahlen. Die irische Airline weist ein Minus von 169 Millionen Euro
aus. Ein Jahr zuvor konnte Ryanair noch 481 Millionen Euro Gewinn verbuchen.
Die Fluggesellschaft begründet die negative Entwicklung vor allem mit
Abschreibungen auf ihre Beteiligung an Aer Lingus.
Der vollmundige Ryanair-Chef Michael O'Leary bleibt dennoch der Alte: Bei der gestrigen Bilanzpressekonferenz teilte er mit, Appetit auf die Lufthansa zu haben: „Wir könnten sie fast mit Barmitteln kaufen.“
AUA mit Riesenverlust
Dramatisch ist auch die Lage bei der AUA.
In den ersten vier Monaten dieses Jahres beförderte die heimische Fluglinie
2,7 Millionen Passagiere. Das ist ein Rückgang um fast 15% gegenüber 2008.
Der Konzern hofft nun, dass die EU so schnell wie möglich die Übernahme
durch die Lufthansa durchwinkt.
Krise trifft Lufthansa
Doch auch der deutsche Kranich kämpft
wegen der Wirtschaftskrise mit einer sinkenden Nachfrage. Im April flogen
mit rund 5,9 Millionen Gästen um 4,6% weniger als im Vorjahr. Vor allem
Strecken nach Amerika sind vom Rückgang betroffen.