Salzburg betroffen
Ryanair setzt wegen hoher Kosten Strecken aus
17.07.2008
Ryanair will mit der Einstellung von Flügen auf sieben europäischen Flughäfen Druck auf die Flughafenbetreiber machen, ihre Gebühren zu senken.
Die irische Fluglinie Ryanair will die Flüge vorübergehend einstellen. Der Flughafen Salzburg ist in Österreich als einziger der von Ryanair angeflogenen Flughäfen auch davon betroffen. Die irische Billigfluglinie stellt in der Zeit von 4. November bis 19. Dezember ihre gesamten Operationen am Flughafen Salzburg ein.
84 Flüge fallen aus
Durch die Einstellung werde es zur
Stornierung von 84 Flügen und einer Reduktion im Passagieraufkommen am
Salzburger Flughafen um 12.500 kommen, teilte Ryanair am Donnerstag mit.
Die Kosten am Salzburger Flughafen seien unter den höchsten in Europa und würden die potenziellen Einkünfte, die Passagiere bereits wären zu zahlen, bei weitem übertreffen, besonders während der beginnenden Wintersaison, begründet Ryanair die zeitweise Einstellung. Bei den derzeit hohen Ölpreisen von 140 Euro je Fass und gleichzeitig niedrigen Flugpreisen müssten Flüge an teuren Flughäfen wie Salzburg diesen Winter reduziert werden.
Druck über Tourismus-Einbußen
Wie Ryanair weiter
mitteilt, habe man nach Salzburg geschrieben und um eine Reduzierung der
Kosten für diese Flüge ersucht, die Antwort sei aber völlig inadäquat
gewesen. "Der Verlust dieses Passagierverkehrs wird für den Flughafen zu
signifikanten Ertragsausfällen und in der Region zu bis zu 1,3 Mio. Euro
niedrigeren Tourismuseinnahmen führen", so Ryanair.
Von den Flug- und Streckenkürzungen ebenfalls betroffen sind die Flughäfen Basel, Budapest, Karkow, Rzeszow, Palma de Mallorca und Valencia.
Salzburg will nicht gegen Gesetze verstoßen
"Wir können
nicht gegen geltendes Recht verstoßen, die Flughafengebühren sind behördlich
geregelt", so der Flughafen Salzburg in einer ersten Reaktion zu den
Kostensenkungswünschen von Ryanair. Wenn das Land an Flugverbindungen in
dieser Zeit - von 4. November bis 19. Dezember - interessiert sei, seien die
Tourismusverbände gefordert, "Pakete" zu schnüren, damit die Fluglinie
ausgelastet ist.