Schon im November

Sarkozy überredet Bush zu Finanzgipfeln

18.10.2008

Nach den US-Präsidentschaftswahlen Anfang November soll es losgehen. Mit einer Neuordnung des Finanzsystems haben die USA aber wenig Freude.

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Die USA und Europa wollen wegen der Finanzkrise eine ganze Serie von Welt-Finanzgipfeln einberufen. US-Präsident George W. Bush, sein französischer Amtskollege Nicolas Sarkozy und EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso kündigten am Samstag nach einem mehrstündigen Treffen in Camp David ein erstes Gipfeltreffen in den USA kurz nach der Präsidentschaftswahl am 4. November an.

Globale Kooperation
Bush, Sarkozy und Barroso wollen in der kommenden Woche anderen Staats- und Regierungschefs den Vorschlag zu einer Reihe von Finanzgipfeln unterbreiten. Die japanische Regierung erklärte umgehend ihre Bereitschaft zur Teilnahme. Das Land hält derzeit den Vorsitz der Gruppe der wichtigsten Industrienationen und Russland (G-8) inne.

Neuordnung des Finanzsystems
Bei dem ersten Gipfel - in New York - sollen die Fortschritte im Kampf gegen die Finanzkrise analysiert werden. Zudem sollen sich die Teilnehmer auf Grundrisse zu einer Neuordnung des Finanzsystems verständigen, die dann auf späteren Treffen im Detail beschlossen werden können.

Sind die USA dabei?
Was die Neuordnung der globalen Finanzarchitektur anlangt, hat sich Bush noch nicht öffentlich geäußert. Es gilt als wahrscheinlich, dass derartige Pläne in der US-Regierung auf Widerstand stoßen werden. Das US-Präsidialamt hat wiederholt betont, die Priorität liege zunächst auf einer Überwindung der derzeitigen Krise.

Mit den Schwellenländern
Auch Schwellenländer sollen an dem Gipfel teilnehmen, damit es eine breite Akzeptanz für die geplante Neuordnung gibt.

Nowotny erwartet sich wenig
Der österrichische Notenbank-Gouverneur und EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny erwartet sich von den von den USA und Europa geplanten Welt-Finanzgipfeln kein neues, einheitliches Weltwährungssystem a la Betton Woods II. Die Interessen der Wirtschaftsräume seien zu verschieden. In Zukunft werde es eine "tripolare" Welt mit flexiblen Währungskursen geben, glaubt Nowotny: den US-Wirtschaftsraum mit dem Dollar, den Euroraum mit dem Euro und den asiatischen Bereich.

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