Geringe Resonanz
Schaeffler-Angebot für Conti-Aktien unbeliebt
06.08.2008
Das Übernahmeoffert von Schaeffler für den Autozulieferer Continental ist bisher auf wenig Resonanz bei Investoren gestoßen.
Bis zum Dienstag habe Schaeffler 515 Continental-Aktien angedient bekommen. Das entspricht weniger als 0,01 Prozent des Kapitals. Schaeffler stößt mit seinem schweren Angebot auf erbitterten Widerstand der Conti-Führung.
70,12 Euro je Conti-Aktie
Das Übernahmeoffert läuft noch bis Ende
August. Schaeffler bietet 70,12 Euro je Conti-Aktie und damit drei Euro
weniger als den derzeitigen Börsenkurs.
Schaeffler verzichtet auf Bedingung
Der deutsche
Wälzlagerhersteller Schaeffler hat eine Bedingung aus der Unterlage für das
11 Mrd. Euro schwere Conti-Übernahmeangebot gestrichen. Das Angebot gilt
nunmehr auch dann, wenn Conti während der Frist zur Annahme des Angebots
eine Kapitalerhöhung ankündige, heißt es in dem am Dienstag im Internet
veröffentlichten Änderung. Eine Kapitalerhöhung würde die Übernahme für
Schaeffler verteuern.
Finanzierung per Kredit
Die Schaeffler-Gruppe unter Führung der
in Prag geborenen und in Wien aufgewachsenen Milliardärin Elisabeth Maria
Schaeffler finanziert ihre geplante Übernahme des Autozulieferers
Continental Bankkreisen zufolge mit einem Kredit über 16,1 Mrd. Euro. Die
von den sechs arrangierenden Instituten garantierte Summe decke neben dem
Kaufpreis auch Kosten für die möglicherweise nötige Refinanzierung von
Conti-Schulden ab, sagte ein beteiligter Banker. Bei einem Treffen am
Freitag sollen wichtige Hausbanken von Schaeffler dazu gebracht werden, 700
Mio. Euro davon zu übernehmen.
Den Bankkreisen zufolge ist geplant, den größten Teil des Kredits weiterzuverkaufen. Eine kleine Tranche bleibe in den Büchern der arrangierenden Banken Royal Bank of Scotland, HVB, Dresdner Kleinwort, LBBW, UBS und Commerzbank.