Das Atomkraftwerk Krümmel beschert dem deutschen Energiekonzern Vattenfall eine gehörige Kündigungswelle. Profiteure sind Oköstromanbieter.
Der Störfall im deutschen Atomkraftwerk Krümmel hat bei Kunden des Energiekonzerns Vattenfall eine Kündigungswelle ausgelöst. Mehrere tausend Verbraucher wechselten seit dem Zwischenfall Anfang Juli zu anderen Ökostromanbietern. Vattenfall ist der Betreiber des umstrittenen AKW.
Ökoanbieter profitieren
Beim Ökostromanbieter Lichtblick
stieg die Zahl der Neukunden seit dem Zwischenfall um rund 70 Prozent von
300 auf 500 pro Tag. Zur Greenpeace Energy AG wechseln derzeit täglich
allein 80 bis 90 Kunden aus Hamburg. Der Anbieter Naturstrom verzeichnet
derzeit täglich 30 Prozent mehr Verträge.
Vattenfall will die Abwanderung noch nicht bestätigen. Möglicherweise liegen dem Konzern die Kündigungen tatsächlich noch nicht vor. Beim Stromwechsel muss der Altkunde seinen Vertrag nicht kündigen, sondern meldet sich nur bei dem neu gewählten Anbieter an. Dieser übernimmt dann die Stromwechsel-Prozedur, die etwa sechs Wochen dauern kann.