Die Hoteliers freuen sich über eine "ausgezeichnete Buchungslage" zu Ferienbeginn. Für die gesamte Saison wird mit einem leichten Rückgang gerechnet.
Die heimischen Tourismusbetriebe freuen sich zu Beginn der Semesterferien in Wien und Niederösterreich über eine "ausgezeichnete Buchungslage". Für die gesamte Wintersaison 2006/07 (November bis April) rechnet der Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), Sepp Schellhorn, allerdings auf Grund des Ausfalls der Gäste im Jänner mit einem leichten Rückgang bei Nächtigungen und Umsatz.
"Eine Minute vor 12"
Die Buchungen über die
Semesterferien seien mit dem Vorjahr, das ein neuerliches Rekordjahr für den
heimischen Wintertourismus war, vergleichbar, die touristischen Regionen
seien "ausgezeichnet gebucht", sagte Schellhorn am Donnerstag zur APA. Der
Schnee sei "eine Minute vor 12" gekommen, außerdem sei es in den vergangenen
Tagen kalt genug für künstliche Beschneiung gewesen.
Die gesamte Wintersaison dürfte der heimische Tourismus aber trotzdem mit einem leichten Minus abschließen: Schellhorn rechnet mit einem Rückgang von zwei Prozent bei den Nächtigungen sowie mit einem um ein Prozent rückläufigen Umsatz. Verantwortlich dafür sei der Jänner, wo auf Grund des warmen Wetters und des Schneemangels vor allem Tagesgäste und Kurzfristurlauber in den Skigebieten ausgeblieben seien, so Schellhorn: "Wir haben im Jänner drei Wochen lang ein Loch gehabt". Der November und Dezember haben dem Tourismus hingegen vor allem dank des boomenden Städtetourismus in Wien und Salzburg ein 5,5-prozentiges Umsatzplus auf 2,82 Mrd. Euro gebracht, die Zahl der Nächtigungen stieg um 3,9 Prozent auf 11,82 Millionen.
Meisten Nächtigungen im Februar
Die meisten Nächtigungen im
Wintertourismus entfallen mit 12,8 Prozent auf den Februar und auf den März
(12,2 Prozent). Drittstärkster Wintermonat ist der Jänner, auf den 11,5
Prozent der Nächtigungen entfallen, gefolgt vom Dezember (6,9 Prozent) und
vom November (2,65 Prozent). Das nächtigungsstärkste Bundesland im
heimischen Wintertourismus ist Tirol, gefolgt von Salzburg, Vorarlberg, der
Steiermark, Wien, Kärnten, Oberösterreich, Niederösterreich und dem
Burgenland als Schlusslicht.
Schneeemangel: Hilfe für Betriebe
Im Dezember hatte das
Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) für die laufende Wintersaison noch ein
Umsatzplus von 4 Prozent, ein leichtes Plus bei den Ankünften und eine
Stagnation bei den Nächtigungen prognostiziert. Diese Prognose hatte das
Wifo aber im Jänner auf Grund der bereits verzeichneten Einbußen durch den
warmen Winter und den Schneemangel zurückgenommen. Für Betriebe, die auf
Grund des Schneemangels im heurigen Winter um ihre Existenz kämpfen, haben
die die Österreichische Hotel- und Tourismusbank (ÖHT) und die Förder- und
Finanzierungsbank austria wirtschaftsservice (aws) zuletzt ein
Maßnahmenpaket geschnürt, das unter anderem Stundungen von
Kreditrückzahlungen bzw. Laufzeitverlängerungen und die Unterstützung bei
Restrukturierungsmaßnahmen umfasst.