Nachdem der Verkauf an den Russen Deripaska scheiterte, möchte Serbien erneut mit A-Tec über den RTB-Deal verhandeln.
Nachdem der Verkauf des serbischen Kupfer-Kombinats RTB Bor an die Firma SMR des russischen Oligarchen Oleg Deripaska am Mittwoch offiziell für gescheitert erklärt wurde, will Belgrad nun offenbar neuerlich mit dem ursprünglichen Bestbieter verhandeln, der A-Tec des österreichischen Industriellen Mirko Kovats. Der bereits vertraglich fixierte Deal mit Kovats war gescheitert, nachdem dieser mehrfach vereinbarte Zahlungstermine verstreichen ließ.
Strache-Vermittlung
"Wir werden sofort Gespräche aufnehmen und
sie, wie ich hoffe, auch erfolgreich abschließen", erklärte der serbische
Infrastrukturminister Velimir Ilic nach einem Treffen mit FPÖ-Chef
Heinz-Christian Strache, der in Begleitung einer Wirtschaftsdelegation
Belgrad besuchte. Die Strache-Delegation habe ihm die Bereitschaft von A-Tec
zu weiteren Gesprächen überbracht, sagte Ilic.
Ob Ilic seine Vorgangsweise mit den anderen Regierungsmitgliedern abgesprochen hat, ist vorerst unklar. Wirtschaftsminister Mladjan Dinkic hatte sich am Dienstagabend gegen eine dritte Ausschreibung für RTB ausgesprochen und für eine "strategische Partnerschaft" mit einem ausländischen Investor plädiert.
Kaufvertrag ursprünglich aufgelöst
Die serbische
Regierung hatte am 10. April den Kaufvertrag für RTB Bor mit der
börsenotierten A-Tec aufgelöst, nachdem der Käufer eine neuerliche
Verlängerung der Zahlungsfrist bis Anfang Mai beantragt hatte. A-Tec hatte
Ende des Vorjahres die Ausschreibung für RTB mit einem Angebot in der Höhe
von 466 Mio. Dollar (derzeit 299 Mio. Euro) gewonnen. Die zweitplatzierte
Firma SMR hatte 370 Mio. Dollar angeboten.