SIS und VAI

Siemens baut in Österreich 900 Jobs ab

30.07.2009

Der Konzern hat diese Zahl nun bestätigt. Insgesamt fallen in dem Unternehmen 1.600 Mitarbeiter dem Sparstift zum Opfer.

Zur Vollversion des Artikels
© ANA-MPA
Zur Vollversion des Artikels

Siemens-Finanzvorstand Joe Kaeser hat heute in München klargestellt, dass in Österreich 900 Mitarbeiter gehen müssen. Es sind dies die geplanten 600 bei der Softwaresparte SIS plus 300 bei VAI Metalltechnik. Noch im Vorjahr war nur von 200 VAI-Jobs die Rede gewesen, die weiteren 100 sind "im Laufe der Zeit dazu gekommen".

Die 600 Software-Experten wurden kürzlich beim AMS zur Kündigung angemeldet, nun soll eine Expertenkommission überlegen, wie es weiter gehen könnte. Angedacht wird ein Management-Buy-Out (MBO). Das Unternehmen will niemanden kündigen, solange die Experten tagen. Während Zentralbetriebsratsvorsitzender Fritz Hagl diese mündliche Zusicherung akzeptiert, will sie SIS-Betriebsratschef Ataollah Samadani schriftlich. Daher wird weiter verhandelt.

Bei der VAI ist der Sozialplan bereits in Umsetzung.

Großauftrag aus Russland
An diesen Sparplänen wird wohl auch der neue Großauftrag nichts ändern. Siemens Österreich wird gemeinsam mit dem russischen Waggonbauer Tverskoy Vagonostroitelny Zavod AG (TVZ) 200 Schlafwagen liefern. Gebaut werden die Fahrzeuge ab 2010 im Werk in Wien und im Wagonbauwerk der TVZ in Tver, nordwestlich von Moskau.

Siemens liefert die für das europäische Bahnnetz benötigten Drehgestelle in Normalbreite, wesentliche Teile des Wagenkastens und Teile für den Innenausbau als Unterlieferant an die TVZ. Die Fertigung der Drehgestelle für die Fahrt auf der russischen Breitspur sowie den Rohbau der Waggons im Serienbetrieb übernimmt TVZ.

Insgesamt fallen 1.600 Jobs
Mit 900 Mitarbeitern ist Siemens Österreich am härtesten vom Personalabbau betroffen. Konzernweit müssen 1.600 Siemensianer gehen - entgegen ersten Meldungen nicht nur in Deutschland, sondern auch im Ausland. Noch betroffen sind die SIS-IT-Dienstleistungen in Großbritannien mit 300 Stellen, die Gebäudetechnik in Karlsruhe mit 120 Stellen und Osram im Elsass mit 100 Stellen.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel