Simea-Teile verkauft
Siemens Österreich muss 42 Mio. Euro einsparen
30.06.2008
Siemens Österreich verkauft einen Teil seiner Elektronikfertigung Simea in Wien, Linz und Siegendorf. Betroffen sind 620 Mitarbeiter.
Das hat der Aufsichtsrat am Montag beschlossen. "Im Vordergrund stehe ein Verkauf an das Management (Management-Buy-out), erklärte Siemens-Österreich-Chefin Brigitte Ederer im Anschluss in einer Pressekonferenz. Sie geht davon aus, dass der Verkauf ohne größere Arbeitsplatzverluste in den nächsten Wochen abgewickelt werden kann. Alle betroffenen Bereiche würden leichte Gewinne oder eine schwarze Null schreiben und hätten Potenzial.
Einzelne Sparten werden verkauft
Die Elektroniksparte für
Hausgeräte-Komponenten und Steuerungen im burgenländischen Siegendorf mit
210 Mitarbeitern soll nach dem jetzigen Beschluss zur Gänze gemeinsam
verkauft werden, ebenso wie die Schaltschrankfertigung mit 165 Mitarbeitern
in Linz. Dazu kommen noch über 100 Mitarbeiter im Metallwerk Wien. Gesucht
würden nach der Entscheidung des Aufsichtsrats ein Käufer für alle drei
Teile, erklärte Ederer. Der Verkauf soll bis zum Beginn des neuen
Geschäftsjahrs am 1. Oktober unter Dach und Fach sein.
590 weitere Jobs in der Wiener Elektronikfertigung sollen im Konzern bleiben, ebenso wie der rumänische Simea-Standort Sibiu mit weiteren mehr als 400 Mitarbeitern. Beide Werke würden nun nicht mehr als "Non-Group-Activities", sondern als Teil der Bereiche "Industrial Automation" und "Drive Technologies". "Ich gehe davon aus, dass es in den nächsten Jahren keinerlei Meldungen mehr dazu gibt", betonte Ederer.
42 Mio. Euro müssen eingespart werden
Unabhängig davon hat
der Münchner Konzern die Siemens-Region Zentral- und Osteuropa (CEE), die
von Ederer geleitet wird und auch Österreich umfasst, damit beauftragt,
innerhalb von zwei Jahren 42 Mio. Euro zuzüglich Inflation einzusparen. Dazu
kommen in der Region noch weitere 71 Mio. Euro Einsparungen bei den direkt
aus dem Mutterkonzern bereichsgeführten Gesellschaften in der Region. Laut
Ederer sollen die Kosten in der Verwaltung um ein Fünftel, jene im Vertrieb
um 10 Prozent sinken. Wieviele Jobs dadurch wegfallen werden, ist noch nicht
klar. "Ich gehe davon aus, dass sich die Zahl in Grenzen halten wird",
erklärte die Siemens-Österreich-Chefin.
Es werde einen Sozialplan, eine Arbeitsstiftung und auch Frühpensionierungen geben. Außerdem werde man Betroffenen Arbeitsplätze in anderen Bereichen anbieten. Verhandlungen mit dem Betriebsrat über ein Gesamtpaket sollen in den nächsten Wochen laufen.
17.000 Arbeitsplätze weltweit betroffen
Siemens hatte am
Wochenende angekündigt, dass in Summe weltweit 17.000 Arbeitsplätze
wegfallen sollen. Der Münchener Konzern will dadurch in Summe 1,2 Mrd. Euro
einsparen. 42 Mio. Euro Einsparungsvorgabe für den Raum CEE entsprechen etwa
3,5 Prozent. Dass dementsprechend in der Region knapp 600 Jobs wegfallen
müssten, will Ederer nicht bestätigen. "Auf Prozent-Rechnungen kann ich
nicht wirklich antworten", sagte Ederer auf eine entsprechende Frage.