Hyperinflation
Simbabwe schafft eigene Währung ab
12.04.2009
Wegen der astronomischen Inflation von 230 Millionen Prozent wird mindestens ein Jahr lang in ausländischen Währungen gezahlt.
Simbabwe legt angesichts einer Hyperinflation von über 230 Millionen Prozent seine eigene Währung auf Eis. Der Simbabwe Dollar wird mindestens für ein Jahr abgeschafft. Erst wenn die Industrieproduktion wieder anspringt, soll über eine Wiedereinführung nachgedacht werden. Derzeit gibt es nichts, was die Währung stützt.
Zahlen in Euro und US-Dollar
Die Regierung hatte bereits im
Jänner mehrere ausländische Währungen als Zahlungsmittel zugelassen in der
Hoffung, so die galoppierende Inflation zumindest zu bremsen. Darunter sind
der Euro, der US-Dollar und der südafrikanische Rand.
Krise durch politische Fehler
Kritiker werfen Präsident Robert
Mugabe vor, durch politische Fehlentscheidungen wie die Enteignung weißer
Farmer in erster Linie für den wirtschaftlichen Niedergang Simbabwes
verantwortlich zu sein. Dagegen beschuldigt der 85-jährige Mugabe, der seit
bald drei Jahrzehnten an der Macht ist, Gegner seiner nationalistisch
ausgerichteten Politik, die Wirtschaft gezielt sabotiert zu haben.
90 Prozent Arbeitslosigkeit
Die Lage in dem verarmten Land, das
einst als Kornkammer Afrikas galt, ist prekär: So liegt die Arbeitslosigkeit
inzwischen bei über 90 Prozent. Es fehlt an ausländischen Devisen. Dazu
kommt eine Cholera-Epidemie. Der Staat ist auf internationale Hilfe
angewiesen, doch potenzielle westliche Geberstaaten halten sich zurück. Sie
fordern von der erst kürzlich nach langem Tauziehen zustande gekommenen
Einheitsregierung von Mugabe und dem bisherigen Oppositionsführer Morgan
Tsvangirai Fortschritte bei politischen und wirtschaftlichen Reformen.