Das Budget liegt nun bei 830 Mio. Euro mit Reserven und Vorsorgen.
„Skylink ist auf Schiene“, leitete Flughafen-Vorstand Ernest Gabmann gestern die Vorstellung der weiteren Vorgehensweise hinsichtlich der finanziell aus dem Ruder gelaufenen Terminalerweiterung am Airport Wien-Schwechat ein. Auf Antrag des Vorstands beschloss der Aufsichtsrat für das Bauprojekt jetzt ein Budget von 830 Mio. Euro. Die zuletzt gültige Summe lag bei 657 Mio. Euro.
Worst-Case-Szenario
Die 830 Mio. seien ein Worst-Case-Szenario,
in dem Risikovorsorge und Reserve für Unvorhergesehenes enthalten sind, so
Gabmann. „Ich gehe davon aus, dass wir dieses Budget unterschreiten.“ Seit
dem Baustopp Ende Juni wurden etliche Verträge mit Auftragnehmern neu
verhandelt. Für einen Teil der Arbeiten wurde ein Generalunternehmer
ausgeschrieben.
Totalübernehmer
Inkludiert im Budget sind Kosten für einen
Totalübernehmer, dem Koordination und Risiko des Projekts übertragen werden
könnten. Eine Ausschreibung kommt noch vor Weihnachten, ein Zuschlag kann
wegen des komplexen Verfahrens erst im 3. Quartal 2010 erfolgen.
Weitergebaut wird schon ab 15. Februar. Die Inbetriebnahme des neuen
Terminals ist jetzt für das „erste Halbjahr 2012“ geplant (bisher war von
Anfang 2012 die Rede).
Vorstand reingewaschen
Der Gutachter Waldemar Jud hat indes seine
Bewertung der Verantwortung des Flughafen-Vorstands für das Skylink-Debakel
abgeschlossen. Der Vorstand habe „angemessene“ unternehmerische
Entscheidungen getroffen und pflichtgemäß gehandelt. Jud empfiehlt dem
Aufsichtsrat, auf der Vorstandsebene „keine personellen Maßnahmen zu
setzen“. Aufsichtsratschef Christoph Herbst will dem Rat folgen.
Kaufmann-Abgang?
Hartnäckig halten sich aber Gerüchte, dass
Vorstandssprecher Herbert Kaufmann im Laufe des nächsten Jahres vorzeitig
geht. Insider bestätigen gegenüber ÖSTERREICH ein entsprechendes Szenario.
Kaufmann selbst sagt, er werde seinen bis September 2014 laufenden Vertrag
erfüllen.