Das neue Terminal Skylink am Flughafen Wien-Schwechat kommt später als geplant, außerdem wird es teurer.
Die Kosten werden mit veranschlagten 657 Mio. Euro deutlich über den ursprünglichen Plänen liegen. Die neuen Geschäfts- und Lokalflächen werden nicht wie vorgesehen im Juni 2009, sondern erst schrittweise ab Oktober 2009 eröffnet. "Wir wollen langsam, aber sicher starten", sagte der zuständige Flughafen-Vorstand Christian Domany am Donnerstag in Wien. Zustände wie beim Terminal 5 in London-Heathrow, wo es zu einem Gepäckschaos gekommen war, soll es nicht geben.
Mehr Shops und Gastrobetriebe
Bisher sei man von Kosten in Höhe
von 512 Mio. Euro ausgegangen, allerdings ohne Reserven, die in den jetzt
genannten 657 Mio. Euro bereits enthalten seien, sagte Domany. Er gehe aber
nicht davon aus, dass die Reserven - für die keine Größenordnung genannt
wurde - in vollem Umfang in Anspruch genommen würden. Mit Skylink wird sich
die Nutzfläche für Shop- und Gastronomiebetriebe von derzeit 11.000 m2 auf
21.600 m2 ab 2010 beinahe verdoppeln.
Im Jahr 2005 waren die Kosten für Skylink noch mit insgesamt 366 Mio. Euro veranschlagt worden - ohne Gepäcksortieranlage. Ursprünglich war die Eröffnung von Skylink, mit dem sich die Kapazität auf über 30 Millionen Passagiere erhöhen soll, für das vierte Quartal 2008 angesetzt worden.
Behördenauflagen als Verzögerungsgrund
Als Grund für
die Verzögerung nennt Domany vermehrte Behördenauflagen, eine "Optimierung"
des Konzepts sowie eine Änderung der Projektorganisation. So hätten sich
etwa seit Projektstart im Jahr 2000 die gesetzlichen Bestimmungen für die
bodennahe Fluchtwegbeleuchtung geändert, auch habe man für getrennte
Fluchtmöglichkeiten für Schengen- und Nicht-Schengen-Passagiere sorgen
müssen.
Insgesamt seien für den neuen Terminal rund 120 Firmen nach einem offiziellen Ausschreibungsverfahren beauftragt worden, davon 95 Prozent aus Österreich.
Für die geplante dritte Start- und Landepiste rechnet der Flughafen mit einem positiven Behördenbescheid im ersten Halbjahr 2009. Die Bauzeit ist mit drei Jahren veranschlagt. Die Kosten liegen laut Flughafen-Vorstandsvorsitzenden Herbert Kaufmann bei 400 Mio. Euro, dazu kämen noch 150 Mio. für das Grundstück.