Rekordtief
So billig war das Geld noch nie
08.05.2009
Zinsen in Europa fallen jetzt auf neues Rekordtief . Kreditnehmer atmen auf. Die Sparer sind sauer.
Am Donnerstag senkte die Europäische Zentralbank den Leitzinssatz auf ein Prozent. Betroffen sind davon sowohl Sparer als auch Kreditnehmer.
Im Kampf gegen die Wirtschaftskrise hat die Europäische Zentralbank (EZB) jetzt die Zinsen für die Eurozone auf ein historisches Tief gesenkt. Die Währungshüter lockerten den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 1,0 Prozent – so tief wie noch nie.
Dadurch will die EZB der kriselnden Wirtschaft neuen Schub geben. Ziel der Zinssenkung ist, dass sich Banken bei der Zentralbank günstiger mit Geld versorgen können und in Folge auch billigere Kredite vergeben.
Körberlgeld für Banken
Anlageexperten zufolge sind die
Zinsen für Neukredite in den vergangenen Monaten trotzdem zu wenig gesunken.
Sparer hingegen erleben seit Oktober eine Talfahrt der Zinsen. Und betroffen
sind davon viele, gibt es hierzulande doch über 24 Mio. Sparbücher mit
Einlagen von 150 Mrd. Euro. Natürlich ist diese Entwicklung kein Zufall.
Schließlich verdienen die Banken an der Differenz zwischen Spar- und
Kreditzinsen kräftig. Und selten zuvor waren sie auf dieses Geld so
angewiesen wie in diesen Tagen.
Ungewisse Zukunft
Wer sich also die höheren Sparzinsen sichern
will, sollte schnell zuschlagen, denn wann die Banken erneut ihre
Konditionen senken und ob das Ende der EZB-Leitzinssenkungen schon erreicht
wurde, ist ungewiss. „Dieses historisch niedrige Niveau von einem Prozent
könnte aus unserer Sicht vorerst das Ende des Zinssenkungszyklus markieren“,
glaubt Gudrun Egger von der Erste Group.
Allerdings hat sich EZB-Chef Jean-Claude Trichet zuletzt nicht mehr gegen weitere Zinskürzungen gestemmt: „Wir haben nicht entschieden, dass der neuen Zins der niedrigste ist.“ Der Leitzins könnte also – sollte sich die Wirtschaftslage weiter verschlechtern – unter die Marke von einem Prozent sinken. Eine Null-Zins-Politik, wie in den USA oder Japan, schließt die EZB aber aus.
Für ÖSTERREICH haben Christian Prantner, AK-Wien-Geldexperte, sowie Bank Austria-Spezialisten die wichtigsten Fragen rund um Sparzinsen und Kredite beantwortet:
1) Warum sinkt der Leitzins seit Monaten?
2) Sinken damit sofort die Sparzinsen?
3) Welche Bindungsfrist ist derzeit ratsam?
4) Wo finde ich die Bestbieter bei den Spar- & Kreditzinsen?
5) Wie sicher ist mein Geld bei der Bank?
6) Werden Neukredite jetzt günstiger?
7) Werden laufende Kredite nun günstiger?
8) Was tun mit einem Fremdwährungskredit?
9) Wirkt sich die Zinssenkung auch auf das Bausparen aus?
10) Wie wird es mit den Zinsen im Euro-Raum weitergehen?
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