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Ende März waren 271.127 Österreicher ohne Job – ein Plus von 28,8 Prozent. Erst 2010 wird sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt entspannen.

Die Situation am heimischen Arbeitsmarkt war auch schon einmal besser. Das beweist ein Blick auf die aktuellste AMS-Statistik. Mit Stichtag 31. 3. 2009 waren in ganz Österreich 271.127 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind um 28,8 Prozent oder 60.671 Personen mehr als noch im März des Vorjahres.

Industrie extrem betroffen
Besonders schlimm hat es infolge der Wirtschaftskrise den Kfz-Bereich und die metallverarbeitenden Betriebe getroffen.
Im Maschinenbau sind derzeit knapp 3.000 Arbeiter und Angestellte ohne Job, das sind gleich um 1.662 mehr als im Vorjahr. Das bedeutet mehr als eine Verdoppelung der Arbeitslosenzahlen allein in diesem Bereich.

Nicht viel besser sieht die Situation in der Stahlerzeugung und -verarbeitung aus. Hier stieg die Zahl der Arbeitslosen ebenfalls um mehr als das Doppelte gegenüber März 2008, Gleiches gilt für die Fahrzeugindustrie.

Hoffnung Sozialberuf
„Trotz eines generellen Rückgangs der unselbstständig Beschäftigten um 37.645 können wir in den meisten Branchen keinen Rückgang der Arbeitslosenzahlen verzeichnen“, sagt Barbara Zajic, Arbeitsmarktforscherin des AMS.

Lichtblicke gibt es im Gesundheitsbereich und in Spezialbranchen, etwa der Energie- oder Wasserversorgung. Zajic: „Die Nachfrage nach ausgebildeten Arbeitskräften im Gesundheitsbereich steigt laufend an. Hier entsteht ein Hoffnungsmarkt, da die Tätigkeiten sehr personalintensiv sind.“

Positives gibt es auch aus anderen Sozialberufen zu vermelden. So ist etwa die Nachfrage nach Kindergärtnerinnen im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Viertel gestiegen.

Und auch die lange Jahre eher durch Jobabbau glänzende Telekommunikationsbranche verzeichnet im Augenblick wieder leichte Steigerungsraten.

Die Bereiche Controlling, Finanzbuchhaltung und Verkauf erleben innerhalb der einzelnen Branchen ebenfalls eine erhöhte Nachfrage nach qualifizierten Mitarbeitern. Personalberater Bruno Gangel: „Buchhalter mit SAP-Kenntnissen sind quer durch alle Branchen am Arbeitsmarkt nach wie vor gefragt.“

Arbeitskräfte, denen Spezialqualifikationen fehlen, werden aber, so Gangel, am Arbeitsmarkt in den nächsten Jahren nur mehr schwer vermittelbar sein.

Zukunftsangst
Die schlechte Wirtschaftslage und die Flaute am Arbeitsmarkt drücken auf die Stimmung der Österreicher. Laut einer IMAS-Studie glauben inzwischen 53 Prozent der einfachen Angestellten, dass sie ihren Lebensstandard bei einem weiteren Andauern der Krise nicht werden halten können. Paul Eiselsberg, Research Director von IMAS: „Die schlechter Ausgebildeten haben Angst, dass sie 2009 ihren Job verlieren und damit sozial absteigen werden.“

Lichtblicke
Ein Ende der Krise ist aber in Sicht. Spätestens 2010 soll es besser werden. Dann sollte sich auch die Lage auf dem Arbeitsmarkt wieder etwas entspannen.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Wo gehen Jobs verloren, wo entstehen Arbeitsplätze:

Beruf / Arbeitslose März 09 / Veränderung zu März 08

1. Maschinenbauer 2.998 +124,4%
2. Stahlarbeiter 1.090 +112,9%
3. Holzwarenerzeuger 3.151 +109,9%
4. Kfz-Bauer/-Zulieferer 2.087 +108,7%
5. Elektriker 1.462 +87,9%
6. Holzarbeiter 827 +87,1%
7. Metallverarbeiter 4.703 +86,6%
8. Kanalarbeiter 167 +79,6%
9. IT-Mechaniker 1.590 +63,7%
10. Kunststofferzeuger 1.971 +62,6%
11. Deichgräber 976 +58,4%
12. Maschinenschlosser 413 +55,3%
13. Tiefbau-Arbeiter 7.414 +53,5%
14. Bauingenieure 2.269 +53,0%
15. Chemiearbeiter 638 +49,8%
16. Textilarbeiter 1.080 +49,0%
17. Abfallentsorger 37 +48,0%
18. Fahrzeugbauer 247 +47,9%
19. Leiharbeiter 29.601 +47,0%
20. Transportarbeiter 11.353 +46,0%
21. Lederverarbeiter 394 +44,3%
22. Möbeltischler 1.497 +39,6%
23. Bibliothekare, etc. 471 +39,3%
24. Bauhilfsarbeiter 20.395 +38,5%
25. Hochbau-Arbeiter 10.651 +37,1%
26. Kleidermacher 652 +33,9%
27. IT-Techniker 1.070 +32,1%
28. Hotelangestellte 12.960 +30,3%
29. Erzbergbau 65 +30,0%
30. Recycling-Arbeiter 723 +29,3%
31. Autovermieter 1.060 +28,0%
32. Lagerarbeiter 2.004 +27,5%
33. Landarbeiter 1.314 +27,0%
34. Getränkeerzeuger 380 +25,8%
35. Papierarbeiter 553 +25,7%
36. Schausteller, etc. 1.850 +25,4%
37. Lehrer, Erzieher 3.529 +26,5%
38. Werbung 1.861 +25,2%
39. Großhandel 11.904 +25,0%
40. Techniker, Laborant 570 +23,9%
41. Versicherungsmakler 773 +23,9%
42. UN-Angestellte, etc. 52 +23,8%
43. Fließbandarbeiter 968 +23,3%
44. Finanzberater 1.204 +22,7%
45. Wettbüros, etc. 610 +22,0%
46. Kfz-Mechaniker 3.862 +21,7%
47. Wachdienst 1.880 +21,1%
48. Drucker 1.119 +21,0%
49. Geschäftsführer 1.732 +19,9%
50. Reinigungskraft 9.556 +19,5%
51. Sekretärin 3.152 +19,4%
52. Pharmabranche 255 +18,1%
53. Koch/Kellner 18.529 +17,0%
54. IT-Service 638 +16%
55. Reisebranche 686 +15,9%
56. Hilfsarbeiter 11.609 +15,6%
57. Erdölarbeiter 38 +15,2%
58. Einzelhandel 23.368 +14,9%
59. Hilfsarbeiter 11.609 +15,6%
60. Forschung (Akad.) 404 +112,5%
61. Raffineriearbeiter 92 +12,2%
62. Soziale Berufe 7.952 +11,8%
63. Kurierdienste 1.322 +11,7%
64. Nahrungsmittelind. 4.478 +11,0%
65. Assistenzkräfte 2.053 +9,4%
66. Energieversorgung 271 +9,3%
67. Verlagswesen 729 +8,0%
68. Grundstücksmakler 2.694 +6,9%
69. Elek. Medien 184 +6,4%
70. Luftfahrt 212 +6,0%
71. Haushaltshilfe 312 +5,4%
72. Wirtschaftsprüfer 1.148 +3,5%
73. TV- & Film 745 +3,3%
74. öff. Verwaltung 7,811 +3,1%
75. Büromaschinente. 225 +0,4%
76. Kohlebergbau 69 +0%

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Branche neue Jobs im März 2009

Energieversorger3.006+12,6%
Gesundheit12.254+6,3%
Freizeitwirtschaft 1.244+4,1%
Versicherungen5.633+4,8%
Erziehung/Unterricht313 +0,4%

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