1. Kann meine Bank pleite gehen?
Theoretisch ja, aber: Die
österreichischen Banken verfügen über solide Eigenkapitalausstattung und
sind nicht gefährdet. Kein heimisches Institut ist auch nur annähernd in
Schieflage.
2. Ist mein Geld weg, wenn die Bank pleite ist?
Nein: Im
(unwahrscheinlichen) Fall einer Bankenpleite hier wird die gesetzliche
Einlagensicherung schlagend. Derzeit werden 20.000 Euro pro Kunde
garantiert, das soll auf 100.000 Euro angehoben werden.
3. Ist die Garantie derzeit überall 20.000 Euro?
Nein: Das
ist noch der gesetzliche Mindestbetrag – manche Banken garantieren über
dezentrale Haftungsgemeinschaften bis zu 100 % der Einlagen. Das sind
Raiffeisen, Volksbank und Erste Bank/Sparkassen.
4. Gilt die Garantie auch für normale Konten?
Ja: Unter die
Einlagensicherung fallen neben den Guthaben auf Sparbüchern und Sparkarten
auch jene auf normalen Konten – Gehalts- und Pensionskonten ebenso wie
sonstige Girokonten.
5. Sind mehrere Konten bei einer Bank gesichert?
Nein: Die
Einlagensicherung gilt pro Bank und Kunde nur ein Mal. Das heißt: Wenn Sie
mehrere Sparbücher und Konten beim selben Institut haben, sind dort
insgesamt nur 20.000 Euro - bald 100.000 Euro - abgesichert.
6. Soll ich Geld auf verschiedene Banken verteilen?
Ja, aber:
Wenn Sie Ihr Geld splitten, sind Sie zwar bei jedem Institut in der Höhe der
Einlagensicherung abgesichert. Sie riskieren aber Zinsnachteile, außerdem
verursacht der Transfer von Guthaben Kosten.
7. Gelten bei Direktbanken andere Regeln?
Nein: Auch
Direktbanken sind der Einlagensicherung unterworfen. Einige haben höhere
Sicherheit: So gibt die ING-DiBa Austria über das deutsche System eine 100
%-Garantie (bis 1,23 Mrd. Euro/Kunde).
8. Sind auch ausländische Banken sicher?
Im Prinzip ja:
Verfügen die Institute über eine österreichische Banklizenz, fallen sie
unter die heimische Aufsicht und Einlagensicherung (das gilt etwa für die
Deniz Bank und die VakifBank).
9. Bekomme ich auch aus dem Ausland Geld zurück?
Ja, aber:
Wenn Sie Ihr Geld bei einer rein ausländischen Bank haben, gilt die
Einlagensicherung des jeweiligen Landes, auch wenn die Bank in Österreich
tätig ist. Ansprüche müssen Sie im Ausland geltend machen
10. Sind große Banken sicherer als kleine?
Prinzipiell ja:
Generell gilt, dass sehr große Institute sich darauf verlassen können, im
Ernstfall vom Staat gerettet zu werden. Aber auch bei kleinen Banken besteht
in Österreich laut Experten keine Gefahr.
11. Gibt es Kriterien für die Sicherheit einer Bank?
Ja:
Der wichtigste Faktor ist die Eigenkapitalquote der Bank. In Österreich
beträgt die gesetzlich vorgeschriebene Quote vier Prozent – die heimischen
Institute liegen im Schnitt bei 15 Prozent.
12. Sind die sogenannten Ratings wichtig?
Ja, aber: Banken
werden regelmäßig von Rating-Agenturen analysiert und erhalten ein
Gütesiegel. Aber diese Ratings sind im Zuge der Finanzkrise teils in Verruf
gekommen und nur bedingt aussagekräftig.
13. Wo liegen die größten Risiken für eine Bank?
Im internationalen Geschäft: Zum Problem können die Verflechtungen der
Banken untereinander werden – wenn eine umkippt, kann ein Dominoeffekt
eintreten. Für Österreich wird keine Gefahr gesehen.
14. Was ist ein Zeichen für gute Bankberatung?
Individualität:
Ihr Bankberater sollte Sie nicht mit oberflächlichen Tipps abspeisen,
sondern in einem persönlichen Termin mit Ihnen Ihre Geldanlagen genau
analysieren und dann Vorschläge machen.
15. Sind Banken mit höheren Zinsen sicherer?
Nein: Die Höhe
der Zinsen hat mit der Sicherheit einer Bank nichts zu tun. Die
Zinskonditionen sind Ausdruck der Lage am Markt und des Wettbewerbs und
sagen nichts über die Stabilität eines Instituts.