Während in Österreich die Softwarepiraterie zurückgeht, ist sie weltweit auf dem Vormarsch. Global beträgt der Umsatzausfall 48 Mrd. Dollar.
Hierzulande ist der Anteil unlizenzierter Software im Vorjahr um einen Prozentpunkt auf 25 Prozent zurückgegangen. Der Umsatzausfall machte 108 Mio. Euro aus - rund 9 Mio. Euro weniger als 2006. Weltweit ist der Raubkopie-Anteil 2007 dagegen auf 38 Prozent (+3 Prozentpunkte) angestiegen.
48 Mrd. Dollar Umsatzausfall
Der Umsatzausfall für die
internationalen Hersteller kletterte um 8 Mrd. auf 48 Mrd. US-Dollar (31,0
Mrd. Euro), so das Ergebnis der Studie des des Marktforschungsinstitut IDC,
die im Auftrag der Business Software Alliance (BSA) durchgeführt worden ist.
Dafür ermitteln die Marktforscher die Zahl der verkauften Computer und
schätzen den durchschnittlichen Softwarebedarf.
EU-weiter Rückgang
Nicht nur in Österreich sondern auch in
vielen westlichen Staaten sei die Piraterierate 2007 leicht gesunken, heißt
es. Der Umsatzausfall sank entweder oder stagnierte. EU-weit verringerte
sich der Anteil raubkopierter Software von 36 auf 35 Prozent, die
Schadenssumme sank trotz der Erweiterung des Staatenbundes um Bulgarien und
Rumänien von 8,8 auf 8,5 Mrd. Euro. EU-weit hat Luxemburg die niedrigste
Piraterierate (21 Prozent). Im internationalen Ranking liegt das Land hinter
den USA (20 Prozent) auf dem zweiten Platz.
Als weitere "Musterknaben" gelten Neuseeland mit einer Piraterierate von 22 Prozent, Japan (23 Prozent), sowie Belgien, Dänemark, Finnland, Österreich, Schweden und die Schweiz (je 25 Prozent).
Maßnahmen und Programme
Die Erfahrungen der BSA würden
zeigen, "dass es ein Patentrezept gibt, mit dem Softwarepiraterie
bekämpft werden kann", sagte der BSA-Direktor für Zentral- und
Osteuropa, Georg Herrnleben. Dieses umfasse unter anderem Aufklärungsarbeit,
Maßnahmen der Regierungen, effektive Strafverfolgung und
Legalisierungsprogramme. Mit Jahresende 2007 waren weltweit über eine
Milliarde PCs im Einsatz, und beinahe jeder zweite davon setzte Raubkopien
ein, erklärte IDC-Chief Research Officer, John Gantz.
Wachstumsmärkte im Fokus der Anti-Pirateriemaßnahmen
Künftig
werden die neuen Wachstumsmärkte im Fokus der Anti-Pirateriemaßnahmen
stehen, denn einerseits weisen diese Länder hohe Piraterieraten auf und
andererseits gewinnen sie an Gewicht, so die Studie. Der Anteil dieser
Länder am IT-Umsatz steige überproportional, und somit führen die hohen
Piraterieraten zu einem Anstieg des weltweiten Durchschnitts. Dieser Effekt
werde auch dadurch nicht gebrochen, dass Länder wie etwa Russland den
stärksten Rückgang verzeichnen (von 80 auf 73 Prozent). Die BRIC-Staaten
(Brasilien, Russland, Indien, China) machen laut Studie ein Drittel des
weltweiten Umsatzausfalls (14,4 Mrd. US-Dollar) aus.