Die Krise an den Finanzmärkten haben die Österreicher schwer verunsichert. Die Anleger suchen jetzt nach sicheren Häfen für ihr sauer verdientes Geld.
Die weltweite Krise an den Finanzmärkten hat sich mit der Insolvenz der US-Investmentbank Lehman Brothers drastisch verschärft.
Was aber sollten die Anleger jetzt tun, nachdem die Aktienkurse in den Keller gerasselt sind und Fonds und Zertifikate in die Tiefe mitgerissen wurden? Denn in den vergangenen 12 Monaten haben Anleger mit Aktien über ein Fünftel ihres Geldes eingebüßt, spekulative Anleihen liegen ebenso in den Miesen, selbst risikolose Euro-Staatstitel produzierten inflationsbedingte Verluste. „Wer bewusst in hohe Renditen hineingegangen ist, gerät leider schnell in den spekulativen Bereich“, so Erwin Hameseder, Chef der RLB NÖ-Wien.
Risiko reduzieren
Diese Entwicklung sollte allen Anlegern Grund
genug sein, ihr Vermögen entsprechend abzusichern. „Setzen Sie nicht alles
auf eine Karte und investieren Sie nicht einseitig“, rät Friedrich Strobl
von der Volksbank Invest. Für die Anleger stellt sich nun die Frage: Was tun
in einer Anlagewelt, in der die Ampeln für fast alle Vermögensformen auf Rot
geschaltet scheinen? Die Antwort ist die Abkehr von der Renditejagd um jeden
Preis. „Die Risikobereitschaft der Kunden hat stark abgenommen“, bestätigt
Wolfgang Traindl von der Erste Bank.
Sichere Häfen
Anleger sollten daher ihr Geld in kurzfristig
gebundene Kapitalsparbücher parken sowie Bausparverträge und Immobilien in
Erwägung ziehen. Und wenn schon Wertpapiere, dann inflationsindexierte
Anleihen, bei denen zur vereinbarten Rendite ein Inflationsausgleich
hinzukommt. Und auch Gold glänzt wieder. „Gold ist in Krisenzeiten immer ein
Thema. Anleger dürfen sich nur keine starken Kurssprünge erwarten“, so
Hameseder. Beim Edelmetall gilt die Faustregel: Wer Immobilien besitzt, hält
5 Prozent Gold im Depot, wer keine hat, besser 10 Prozent.
Spar-Boom
Gewinner in der Krise sind aber die Sparer, die nun
vom steigenden Zinsniveau profitieren. Sie können jetzt Verzinsungen von bis
zu 5,125 Prozent für Kapitalsparbücher sowie bis zu 4,85 Prozent für täglich
fälliges Geld erwarten – und das unbeeinflusst von Finanzmarktturbulenzen.
„Wir als Beraterbank führen unsere Kunden schon seit Längerem weg vom Risiko
und hin zu sicheren Sparprodukten“, so Hameseder, der sich über ein
Einlagenplus von heuer 16 Prozent freuen kann.
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Gold: Schutz gegen hohe Inflation
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