Ölpreis sinkt
Sprit wird vor Weihnachten teurer
19.12.2008
Die Mineralölkonzerne wollen sich zu den Feiertagen offenbar ein paar Millionen Euro extra schenken. Darum werden wohl die Spritpreise erhöht.
Die gute Nachricht zuerst: Tanken ist derzeit so günstig wie seit vier Jahren nicht mehr. Gerade mal 90,2 Cent kostete der Liter Eurosuper gestern im Schnitt. Für den Liter Diesel wurden durchschnittlich 93,1 Cent verlangt. Die billigsten Tankstellen des Landes verkauften Eurosuper gestern sogar für nur mehr rund 82 Cent. Der Grund für den Preisverfall: Die Ölpreise rasseln im Windschatten der globalen Wirtschaftskrise trotz verzweifelter Förderstopps immer tiefer in den Keller. Ein Barrel US-Leichtöl fiel gestern sogar unter die 40-Dollar-Marke.
Der Feiertags-Nepp
Und dennoch könnte es für Österreichs
Autofahrer eine böse Weihnachtsüberraschung geben. Denn obwohl die
Durchschnittspreise noch den Entwicklungen am Weltmarkt entsprechen, könnten
Mineralölkonzerne jetzt groß abkassieren. „Wir haben feststellen müssen,
dass am Donnerstag bereits die ersten Autobahntankstellen die Spritpreise um
bis zu sechs Cent erhöht haben. Es deutet einiges darauf hin, dass so
mancher Mineralölkonzern rechtzeitig zum Beginn des Feiertagsverkehrs
abcashen will“, warnt ARBÖ-Sprecherin Lydia Ninz.
Der ÖAMTC schlägt in dieselbe Kerbe: „Der zu erwartende Reiseverkehr vor Weihnachten verleitet so manchen Tankstellenbetreiber zu ungerechtfertigten Preishöhenflügen“, kritisiert ÖAMTC-Expertin Elisabeth Brandau. „Rechnet man, dass alle Winterurlauber plötzlich sechs Cent pro Liter mehr bezahlen müssen, als gerechtfertigt ist, dann spülen die Urlauber damit rasch eine Million Euro Mehreinnahmen in die Kassen der Mineralölfirmen“, so Brandau weiter.
ARBÖ und ÖAMTC empfehlen deshalb zum Preisvergleich. „Vor allem Markentankstellen heben derzeit die Preise an. Auch bei Autobahntankstellen sehen wir dieses Phänomen“, so Lydia Ninz. Die Diskonter würden sich hingegen noch zurückhalten. Für die Autofahrer gilt heuer zu Weihnachten nicht nur auf der Straße: Augen auf!