Die Benzinpreise haben laut ÖAMTC noch immer nicht so stark nachgegeben wie es der Ölpreis in letzter Zeit getan hat.
OPEC-Öl ist seit dem Höchststand am 3. Juli um gut 22 Prozent billiger geworden. Die durchschnittlichen Zapfsäulenpreise hätten hingegen seither nur um rund sieben Prozent nachgegeben, kritisierte ÖAMTC-Verkehrswirtschaftsexpertin Elisabeth Brandau.
Keine Weitergabe an Autofahrer
Aber auch am Spotmarkt in
Rotterdam seien die Preise für Diesel um mehr als 18 Prozent und für Super
um mehr als 14 Prozent gesunken. Von Preisreduktionen in diesem Ausmaß sei
an Österreichs Tankstellen nichts zu bemerken, so die ÖAMTC-Expertin.
Verschiedene Kosten- und Marktfaktoren
Die heimische
Mineralölindustrie sieht dies freilich anders: Die Veränderung des
OPEC-Ölpreises dürfe nicht direkt den Pumpenpreisen an den heimischen
Tankstellen gegenüber gestellt werden. Der Pumpenpreis hänge von
verschiedenen internationalen Kosten- und Marktfaktoren ab und sei
nationalen Verbrauchs- und Umsatzsteuern unterworfen. Er könne sich "schon
rein mathematisch" nicht im gleichen prozentuellen Ausmaß verändern wie der
Rohölpreis.
Spritpreise als Inflationstreiber
Im gerade für Juli
veröffentlichten Inflationsbericht war der teure Sprit der größte
Preistreiber. Ein Drittel der Teuerung ist laut Statistik Austria auf die
Gruppe "Verkehr" zurückzuführen. Ausschlaggebend waren die gegenüber dem
Vorjahr stark gestiegenen Treibstoff-Preise (durchschnittlich +25 Prozent;
Normalbenzin +15 Prozent, Super +14 Prozent, Diesel +36 Prozent).