Bis das der Fall ist, gibt es eine Nerven-Schlacht um die nötigen Kapitalspritzen.
Krimi um die Zukunft der Hypo Group Alpe Adria: Sollte es nicht bald eine Einigung über die Sanierung geben, könnte die Bank notverstaatlicht werden.
Keiner will zahlen
Die Bank braucht 1,5 Milliarden frisches
Kapital, um über die Runden zu kommen. Aber aktuell wollen weder der
Mehrheitseigentümer BayernLB, noch der Aktionär Land Kärnten zahlen. Und
auch die Republik Österreich sieht noch keinen Grund, weiteres Steuergeld
einzuschießen.
"Erheblicher Gesprächsbedarf"
Am Mittwoch hat sich
Bayerns Finanzminister Georg Fahrenschon zu Wort gemeldet. Die Hypo Group
sei „in schwerem Wasser. Deshalb gibt es erheblichen Gesprächsbedarf mit dem
österreichischen Finanzminister.“ Verhandlungen mit Josef Pröll könnten
tatsächlich bald starten. Denn die Hypo wird – wie von Pröll gefordert – in
den nächsten Tagen ein Strategiepapier vorlegen.
Kelag an Verbund?
Der Druck auf Kärnten wird inzwischen immer
größer. Dass Landeshauptmann Gerhard Dörfler bloß fordert, dass der Bund
zahlt, sei inakzeptabel, heißt es in Wien. Kärnten habe durchaus
Möglichkeiten, zu Geld zu kommen. Etwa durch den Verkauf des
Landesenergieversorgers Kelag an den Verbund-Konzern, der bereits
Kelag-Anteile hat.
Pleite wird wohl vermieden
Gibt es trotz aller Bemühungen keine
Einigung und kommt es tatsächlich zur Verstaatlichung, müssten das Land
Kärnten, die BayernLB und der steirische Aktionär Grawe ihre Anteile wohl um
einen symbolischen Euro an den Bund abtreten. Eine Pleite der Hypo Group
gilt jedenfalls als undenkbar.
Für Ex-Vorstände wird es eng
Für die früheren
Hypo-Bosse Wolfgang Kulterer und Tilo Berlin – sie werden für die
Milliardenverluste mitverantwortlich gemacht – wird es indes immer enger.
Die BayernLB fordert von Berlin Bonuszahlungen für 2008 zurück, und die
Kärntner SPÖ hat jetzt mit einer Schadenersatzklage gegen Kulterer gedroht.