Allen Stanford soll Anleger um 8 Mrd. Dollar geprellt haben. Die Chefin der Investmentsparte wurde verhaftet - zu ihrer Freude.
Die US-Bundespolizei FBI hat im Skandal um den mutmaßlichen Anlagebetrüger Allen Stanford eine erste Festnahme gemacht. Die Leiterin der Investmentsparte der Stanford Financial Group, Laura Pendergest-Holt, sollte noch am Freitag einem Richter in Houston vorgeführt werden. Ihr wird unter anderem vorgeworfen, während der seit Juni 2008 laufenden Ermittlungen gegen den US-Milliardär Falschaussagen gemacht zu haben. Stanford selbst wurde bisher nicht festgenommen. Pendergest-Holts Anwalt erklärte, seine Mandantin freue sich, dass die Wahrheit bekanntwerde und sie die Affäre hinter sich bringen könne.
Parallelen zu Madoff-Betrug
Die US-Börsenaufsicht SEC wirft
Stanford vor, hochverzinste Einlagenzertifikate im Wert von 8 Mrd. Dollar
(6,26 Mrd. Euro) in betrügerischer Absicht vertrieben zu haben. Der Skandal
wird bereits mit dem mutmaßlichen 50-Milliarden-Dollar-Betrug des
Finanzjongleurs Bernard Madoff verglichen.
Laut einem Bericht der "Financial Times" (FT) hatte eine ehemalige Angestellte von Stanford bereits 2003 die US-Behörden auf die mutmaßlich illegalen Geschäfte des texanischen Milliardärs hingewiesen. Die Vorwürfe erhob sie während eines Streits mit ihrem damaligen Arbeitgeber vor einem Tribunal einer Branchenaufsicht. Dem Bericht zufolge kontaktierte sie etwa zur gleichen Zeit auch die SEC. Damit steigt der Druck auf die Börsenaufsicht weiter. Auch im Fall Madoff wurde ihr vorgeworfen, frühe Warnungen überhört zu haben.