Kette in der Krise
Starbucks streicht weitere 6.700 Stellen
29.01.2009
Die Kaffeehauskette gerät immer tiefer in die Krise, weltweit sollen rund 300 Filalen geschlossen werden.
Die weltgrößte Kaffeehauskette Starbucks gerät immer tiefer in die Krise und streicht nochmals fast 7.000 Stellen. Weltweit werden weitere rund 300 schlecht laufende Läden geschlossen, 100 davon außerhalb der USA, wie Starbucks am Mittwochabend am Sitz in Seattle mitteilte.
Gewinn brach um 70 Prozent ein
Der Gewinn brach im vergangenen
Quartal wegen des Konzernumbaus und der Wirtschaftskrise um fast 70 Prozent
auf 64 Mio. Dollar (48,3 Mio. Euro) ein. Der Umsatz fiel um sechs Prozent
auf 2,6 Mrd. Dollar, ohne die neu eröffneten Läden sogar um neun Prozent.
Bisher sollten bereits 600 Läden geschlossen werden.
"Starbucks muss schlanker werden"
Es gehe nicht mehr
nur darum, einen Sturm zu überstehen, sagte Konzernchef und Mitgründer
Howard Schultz. "Starbucks muss schlanker werden." Die Zeit um
Weihnachten und den Jahreswechsel beschert der Kette sonst eigentlich die
größten Gewinne. Mit seinen Zahlen für das Ende Dezember abgeschlossene
erste Geschäftsquartal verfehlte das Unternehmen die Erwartungen der
Analysten.
6.700 Mitarbeiter müssen gehen
Zuletzt hatte Starbucks
weltweit mehr als 16.800 Filialen, davon allein 11.500 in den USA sowie etwa
120 in Deutschland. Der Konzern beschäftigt etwa 170.000 Mitarbeiter. Nun
müssen 6.000 Beschäftigte in den Läden und rund 700 im übrigen Konzern
gehen.
Wachsende Konkurrenz
Starbucks leidet heute massiv an der bis
2007 immer schnelleren Expansion. Mit der Wirtschaftskrise ging die Kette
endgültig auf Talfahrt. Zu schaffen macht Starbucks auch die wachsende
Konkurrenz durch weniger hochpreisige Kaffee-Angebote etwa von McDonald's.
Expansionspläne zurückgefahren
Die Zahl der neben den
Schließungen noch geplanten Neueröffnungen wird erneut drastisch verringert.
In den USA sollen 140 Läden statt der zuletzt geplanten 200 gestartet
werden, international 170 statt 270 Filialen. Ursprünglich waren die
Ausbaupläne noch viel ehrgeiziger.
Filialen in Österreich nicht betroffen
Die 13
österreichischen Starbucks-Filialen sind "aus jetziger Sicht" nicht von den
weltweiten Sparmaßnahmen betroffen. Die Schließungen und Kündigungen würden
in den gesättigten Märkten durchgeführt. In Österreich gebe es hingegen noch
Wachstumspotenzial. Ob das Filialnetz hierzulande heuer weiter ausgebaut
wird, kann derzeit nicht gesagt werden. Es stehe aber "etwas im Raum".