Magna Favorit
Stellenabbau bei allen Plänen für Opel
21.05.2009
Die deutsche Bundesregierung und die Länder prüfen am Freitag die Investoren-Konzepte. Magna, Fiat und Ripplewood verlangen eine hohe Staatsgarantie in Milliardenhöhe.
Im Ringen um die Rettung von Opel geht jetzt alles Schlag auf Schlag. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat für Freitag mehrere Bundesminister und die Ministerpräsidenten der Opel-Länder zu einem Krisentreffen in Berlin zusammengetrommelt. Die Runde will die Angebote der drei potenziellen Investoren prüfen. Interesse haben der italienische Fiat-Konzern, der kanadisch-österreichische Zulieferer Magna sowie der US-Finanzinvestor Ripplewood.
Hohe Staatsgarantien verlangt
In ihren Konzepten für einen
Einstieg bei dem angeschlagenen Autobauer verlangen alle drei Firmen nach
Informationen der "Bild"-Zeitung hohe Staatsgarantien. So wolle Fiat rund
sieben Mrd. Euro Bürgschaften beantragen. Magna möchte demnach gerne fünf
Mrd. Euro Garantien, um mit einem Konsortium die Mehrheit bei Opel zu
übernehmen. Ripplewood plant dem Bericht zufolge ebenfalls eine
Mehrheitsbeteiligung über seine belgische Tochterfirma RHJ, hat aber einen
Kreditbedarf unter fünf Mrd. Euro.
Stellenabbau
In allen drei Konzepten ist auch ein spürbarer
Stellenabbau vorgesehen. Fiat wolle europaweit insgesamt 18.000
Arbeitsplätze streichen, auch in eigenen Fiat-Werken. Im Konzept von Magna
sei von einem europaweit recht gleichmäßig verteilten Abbau von rund 10.000
Stellen die Rede. Auch das Ripplewood-Konzept sehe Stellenstreichungen in
dieser Größenordnung vor.
Koch erfreut
Hessens Ministerpräsident Roland Koch begrüßte den
Bieterkampf und versprach eine rasche und genaue Prüfung der Konzepte. Als
Kriterien für die Aufnahme von Gesprächen nannte er die Zukunftsfähigkeit
des Unternehmens, die Sicherung möglichst vieler Arbeitsplätze und den
sorgsamen Umgang mit Steuergeldern.
Magna liegt vorn
Laut "Spiegel" liegt Magna in einem
Geheim-Ranking des Mutterkonzerns General Motors auf Platz eins, dahinter
folgen Ripplewood und Fiat.
Spitzentreffen
An dem Spitzentreffen in der Hauptstadt nehmen
neben Merkel und Außenminister Frank-Walter Steinmeier auch
Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) und Arbeitsminister
Olaf Scholz (SPD) teil. Zudem sind die Ministerpräsidenten der vier
Opel-Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Thüringen
sind eingeladen. Opel beschäftigt in Deutschland rund 25.000 Mitarbeiter.