Die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) kündigte am Donnerstag einen Arbeitskampf an.
In Deutschland droht ein Arbeitskampf samt Fluglotsen-Streik. Zuvor waren die Tarifverhandlungen für die insgesamt rund 1.800 Fluglotsen gescheitert. Einzelheiten zu geplanten Maßnahmen wollte GdF-Sprecher Marek Kluzniak aber nicht mitteilen. Man werde sich zu Zeit und Umfang zum gegebenen Zeitpunkt äußern.
Strukturelle Änderungen gefordert
Die Gewerkschaft fordert von der Deutschen Flugsicherung (DFS) strukturelle Änderungen des Gehaltsgefüges für die insgesamt 5.300 DFS-Beschäftigten, eine lineare Gehaltssteigerung von vier Prozent für dieses und das nächste Jahr sowie eine Einmalzahlung. Die Arbeitgeber hatten der Gewerkschaft zufolge während dreier Verhandlungsrunden kein Angebot vorgelegt. Kluzniak bezeichnete das als einmaligen Vorgang, der dazu geführt habe, dass die Verhandlungen bereits gescheitert gewesen seien bevor sie überhaupt richtig hätten beginnen können.
DFS wies Forderungen zurück
Die DFS wies die Forderungen der Gewerkschaft als exorbitant zurück. Insgesamt würden sie sich auf 230 Millionen Euro summieren, was für das Unternehmen ruinös wäre. Zudem könnten die Gehaltsforderungen derzeit nicht bestreikt werden, weil sie auch ungekündigte Tarifverträge berührten. Deshalb gelte Friedenspflicht. Die Gewerkschaft habe daraufhin das Scheitern einer weiteren Tarifverhandlung erklärt, in der es über Rationalisierungsschutz ging, und auch dafür Streiks angekündigt. Man sei also von zwei Streikandrohungen betroffen.
Kluzniak bestätigte, dass tatsächlich beim ersten Komplex eine Friedenspflicht bis Jahresende gelte. Der Hinweis der Arbeitgeber sei aber unwichtig: "Streik ist Streik." Die Stimmung bei der Flugsicherung sei "superschlecht", weil gerade alle Tarifverhandlungen an die Wand gefahren würden.