IWF-Experte
Stresstest für Europas Banken gefordert
18.05.2009
Unkoordinierte Maßnahmen würden nur zu neuen Problemen führen. Ein einheitliches Vorgehen hingegen, stärkt den europäischen Finanzmarkt.
Der internationale Währungsfonds vermutet noch zahlreiche Risiken in den Büchern europäischer Banken und fordert deshalb einen einheitlichen Stresstest. "Europa ist bei der Aufdeckung der Risiken im Bankensektor noch lange nicht da, wo es sein müsste", sagte IWF-Experte Helge Berger bei einem Vortrag vor dem Münchener Wirtschaftsforschungsinstitut Ifo.
Einheitlicher Stresstest
Nun sei die Politik gefordert: Sie müsse
einen für den ganzen Wirtschaftsraum anwendbaren Stresstest entwerfen. "Der
Stresstest muss einheitlich sein, da auch die Märkte einheitlich sind",
erläuterte er.
Unkoordinierte Maßnahmen
Als Gegenbeispiel verwies Berger
auf die unkoordinierten Maßnahmen der einzelnen Länder nach der durch die
Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers verschärften Finanzkrise im
vergangenen Herbst. So habe beispielsweise eine Bürgschaft Irlands für die
großen Banken des Landes zu einem Wettlauf zwischen den einzelnen
Regierungen um die großzügigste Einlagensicherung geführt.
Lösungen nötig
Mit einem Banken-Test allein ist es nach
Bergers Worten aber nicht getan: "Wer einen Stresstest macht, muss auch
Lösungen anbieten können." Dass heißt, die Bilanzen der Geldhäuser müssten
bei entsprechend großen Löchern auch gestärkt werden.