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Stronach und Wolf verzichten auf Gehalt

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Magna-Chef Siegfried Wolf bittet seine Mitarbeiter um eine freiwillige Reduktion – abgestuft je nach Gehaltshöhe.

Magna Europa bemüht sich, seine Angestellten für einen freiwilligen Gehaltsverzicht zu gewinnen – als Solidarakt mit den Mitarbeitern in Kurzarbeit. Magna-Chef Siegfried Wolf soll den Angestelltenvertretern die Maßnahme persönlich dargelegt haben. Es geht um eine freiwillige Reduktion – abgestuft je nach Gehaltshöhe.

Bei einer jährlichen Bruttogage bis 50.000 Euro ist von 5 % die Rede. Die Kürzungen sollen bis in die höchsten Etagen gehen. Betroffen sind alle Bereiche von Magna Europa, nicht nur Magna Steyr.

Das Top-Management – allen voran Konzerngründer Frank Stronach und Magna-Boss Siegfried Wolf – geht mit gutem Beispiel voran. Die Magna-Führung hätte heuer wegen der Autokrise zwar ohnehin deutlich weniger verdient, da ihre Bezüge extrem erfolgsabhängig sind. Die Magna-Bosse verzichten aber auf weit mehr: Stronach auf alle Bonus-Zahlungen, Wolf wird weniger als die Hälfte dessen bekommen, was er in den Vorjahren verdient hat. Laut Trend waren das rund sechs Millionen Euro.

Gewerkschafter befürchten "Dominoeffekt"
Franz Gosch, Christgewerkschafter und steirischer AK-Vizepräsident, sah "den Beginn eines weiteren Krisenszenarios: Wer die Gehälter kürzt, reduziert die Kaufkraft und weniger Einkommen führt zu noch geringeren Umsätzen". Dies alles spiele sich unter dem Motto "Solidaritätsaktion" ab, doch Solidarität sollten vor allem die Aktionäre zeigen und auf die Dividenden verzichten. Gosch meinte, er befürchte einen Dominoeffekt: "Wenn andere Industriebetriebe auch in diese Richtung gehen, ist das Chaos perfekt." Die Unternehmen würden "vergessen, dass sie noch im Vorjahr hervorragend verdient haben", sagte Gosch.

"Lohnkürzungen bringen keinen einzigen Job"
Magna-Steyr-Arbeiterbetriebsrat Peter Scherz, auch steirischer AK-Rat des Gewerkschaftlichen Linksblocks (GLB): "Wir müssen gemeinsam alle Versuche zurückweisen, im Zeichen der Krise die Gehälter zu kürzen". "Statt einer Stärkung der Massenkaufkraft soll es nach dem Willen von millionenschweren Managern jetzt Nullrunden und Gehaltskürzungen geben." Arbeiter und Angestellte dürfen sich jetzt nicht auseinanderdividieren lassen. Die Beschäftigten des Grazer Magna-Steyr-Werkes seien nicht schuld an der Krise, "verantwortlich ist das System des neoliberalen Kapitalismus. Lohnkürzungen bringen keinen einzigen Auftrag und keinen einzigen Job", sagte Scherz. Außerdem, wer könne je kontrollieren, ob etwa Wolf wirklich bei einer Gehaltskürzung mitgehe, da die genaue Höhe seiner Bezüge nicht bekannt sei.

Negative Reaktionen
Der Bundesobmann der Freiheitlichen Arbeitnehmer, Bernhard Rösch, meinte am Donnerstag in einer Ausendung, am Mittwochabend sei ohne Vorabinformationen bei Magna Steyr in Graz eine Mitarbeiter-Sitzung einberufen worden. Es sei die Aufgabe einer Arbeitnehmervertretung, sofort zu reagieren und sich mit Protest vor die Mitarbeiter zu stellen. Das Kurzarbeitsmodell der Regierung greife hier absolut nicht - es sei ein Pleitemodell.

Seitens der GPA-djp und der GMTN hieß es, Einkommenskürzungen seien "sicher nicht der richtige Weg, um die krisengeschüttelte Industrie wieder auf den Erfolgsweg zurück zu bringen". Gerade in einer Phase, in der die Inlandsnachfrage eine der wichtigsten Stützen der Konjunktur darstellt, wäre eine flächendeckende Strategie der Kürzung von Einkommen ein fataler Weg. Auch die von der IV verlangte Verschiebung der nächsten Lohn-und Gehaltsrunde ist für uns "kein Thema", so der Vize-Bundesgeschäftsführer der GPA-djp, Karl Proyer, und der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Metall-Textil-Nahrung (GMTN), Rainer Wimmer.

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