Am Mittwoch endet die (verlängerte) Frist für verbindliche Konzepte der Opel-Interessenten. Frank Stronachs Magna Ist Favorit bei der Belegschaft.
Die Verhandlungen über die Zukunft von Opel gehen in die entscheidende Phase. Am Mittwoch mussten die Übernahmeinteressenten verbindliche Konzepte für die deutsche General Motors-Tochter vorlegen. Aussichtsreichste Kandidaten für einen Einstieg bei Opel sind wie berichtet Fiat und Frank Stronachs Magna-Konzern.
Mit russischen Partnern
Der austro-kanadische Zulieferer bietet
gemeinsam mit russischen Partnern – dem Autohersteller Gaz von Oleg
Deripaska und der staatlich kontrollierten Sberbank. Deripaska würde kein
Geld einbringen, sondern Zugang zu Fertigung und Händlernetz im russischen
Markt.
Projekt „Beam“
Das mehr als 100 Seiten umfassende
Magna-Konzept „Beam“ skizziert laut deutschen Medienberichten einen
europäisch-russischen Massenhersteller vor allem für die Ost-Märkte. In 10
Jahren könnte der neue Opel-Konzern jährlich 5 Mio. Autos verkaufen,
schätzen die Magna-Manager. Die vier Opel-Werke in Deutschland will Stronach
erhalten; eine höhere Auslastung sollen Kooperationen mit anderen
Herstellern bringen. Sprich: An Opel-Standorten sollen auch Autos etwa von
Ford oder Peugeot gebaut werden.
Die Sympathien deutscher Landespolitiker und der Opel-Belegschaft hat Magna, denn bei einem Einstieg von Fiat wird massiver Jobabbau befürchtet. Autoexperten warnen zudem, weil die Italiener selbst mit mehr als 6 Mrd. Euro verschuldet sind.
Zwischenfinanzierung
Auch wenn die Deutschen in den nächsten
Tagen eine Vorentscheidung treffen, wird der Abschluss eines Deals bis in
den Herbst dauern, Opel erhält zunächst eine Zwischenfinanzierung in Form
eines staatlich verbürgten Kredits über 1,5 Mrd. Euro.