Der Uhrenkonzern Swatch feierte 2007 ein Erfolgsjahr und konnte erstmals die Ein-Milliarden-Franken-Grenze beim Reingewinn überschreiten.
Der weltgrößte Uhrenkonzern Swatch hat 2007 erstmals in seiner 25-jährigen Geschichte mehr als eine Milliarde Franken (638 Mio Euro) verdient. Der Reingewinn kletterte um 22,3 Prozent auf 645 Mio. Euro, wie das Bieler Unternehmen am Freitag mitteilte. Damit erwirtschaftete der Konzern von Vater und Sohn Hayek im vergangenen Jahr durchschnittlich mit jedem Sprung des Minutenzeigers einen Gewinn von 1.231 Euro. Swatch erzielte in allen Bereichen Rekordwerte, besonders stark stieg die Nachfrage nach den Zeitmessern in Asien, Europa und - trotz der Turbulenzen an den Finanzmärkten - auch in den USA.
Margeerhöhung trotz Lieferproblemen
Trotz zeitweiliger
Lieferprobleme infolge ausgeschöpfter Produktionskapazitäten und gestiegener
Rohmaterialpreise konnte Swatch die Marge weiter erhöhen. Sie stieg
begünstigt vom boomenden Luxusgeschäft infolge der starken Weltwirtschaft
von 20,2 auf 21,9 Prozent. Der Betriebsgewinn kletterte damit um 27
Prozent auf 788 Mio Euro. Der Konzernumsatz weitete sich brutto, wie bereits
mitgeteilt, um satte 17,6 Prozent auf 3,789 Mrd. Euro aus.
Im Kerngeschäft Uhren & Schmuck stieg der Umsatz um 20,4 Prozent auf 3 Mrd. Euro, wobei Swatch in allen Preissegmenten - von der gleichnamigen Plastikuhr bis zu Luxusmarken wie Omega oder Breguet - ein zweistelliges Wachstum erzielte. Die Aktionäre erhalten nach dem Rekordjahr eine um 21,4 Prozent erhöhte Dividende. Pro Inhaberaktie beträgt die Ausschüttung damit 2,71 Euro, bei der Namensaktie 0,54 Euro.
Einbußen an der Börse
Dennoch kamen die Swatch-Aktien
am Freitagmorgen an der Börse gehörig unter die Räder. Um 11 Uhr notierte
die Swatch-Inhaberaktie einen Abschlag von 3,9 Prozent auf 186 Euro. Die
Namensaktie verlor 3,6 Prozent auf 35.87 Euro. Der SMI notierte unterdessen
0,1 Prozent fester. Dabei lagen die Gewinnzahlen im Rahmen der
Erwartungen der Analysten. Unsicherheiten orteten die Händler hingegen bei
den hohen Edelmetallpreisen und vor allem bei den möglichen Auswirkungen des
Dollarverfalls: Der Währungseffekt werde 2008 den Umsatz deutlich stärker
belasten, erklärte ein Vontobel-Analyst.
Zuversicht für 2008
2007 war der Währungseinfluss mit +0,3
Prozent leicht positiv, wobei die Dollar- und Yen-Schwäche durch den Euro
ausgeglichen wurde. Auch Swatch selber bezeichnete die starke Abschwächung
insbesondere von Dollar, aber auch des Yen und zum Teil des Euro gegenüber
dem Franken als "neue Herausforderung". Swatch zeigt sich für
2008 denn auch trotz der erwarteten Konjunkturabkühlung zuversichtlich. Der
starke Trend des Jahres 2007 habe sich im Jänner und Februar fortgesetzt,
der Start sei "verheißungsvoll" verlaufen. Dies lasse in allen Segmenten ein
erneut substanzielles Umsatzwachstum und eine weitere Steigerung der
Profitabilität erwarten.
Konzernchef Nick Hayek sagte im US-Fernsehsender CNBC, in den USA sei der Umsatz in den ersten beiden Monaten um über 25 Prozent gestiegen, im März habe das starke Wachstum angehalten.