Das Unternehmen will 2008 den Finanzdienstleister AWD übernehmen. Bis 2012 sollen die Einnahmen auf über 36 Mrd. Franken steigen.
Der Schweizer Lebensversicherungskonzern Swiss Life, der den Finanzdienstleister AWD übernehmen will, erwartet erstmals in seiner 150-jährigen Geschichte einen Jahresgewinn von mehr als einer Milliarde Franken. Für 2007 stellt die ehemalige Rentenanstalt einen Reingewinn von mehr als 1,2 Mrd. Franken (724 Mio. Euro) in Aussicht.
Ziele knapp verfehlt
Dazu steuert der Verkauf des Geschäfts in
den Niederlanden und Belgien rund 200 Mio. sFr bei, wie Swiss Life am
Dienstag frühere Angaben bestätigte. 2006 hatte der Konzern einen Reingewinn
von 954 Mio. sFr erzielt. Ursprünglich rechnete Swiss Life damit, erstmals
2008 einen Gewinn von über einer Milliarde zu erzielen.
Das Prämienvolumen werde im laufenden Jahr rund 24 Mrd. sFr erreichen, hieß es weiter. In den ersten sechs Monaten 2007 war es um 10 Prozent auf 14,0 Mrd. sFr gestiegen. Bis zum Jahr 2012 soll das Prämienvolumen auf über 36 Mrd. sFr steigen.
Über AWD nach Zentral- und Osteuropa
Swiss Life, die sich
mit der am Montag verkündeten Übernahme des deutschen Finanzdienstleisters
AWD die Wachstumsmärkte Zentral- und Osteuropas erschließen will, setzt sich
für die kommenden Jahre auch deutlich höhere Gewinnziele. Wie der Konzern am
Dienstag ankündigte, will er den Gewinn je Aktie jedes Jahr um mindestens
12 Prozent steigern.
Ab 2009: Ausschüttungsquote ca. 50 Prozent des Gewinns
Die
Eigenkapitalrendite soll über 12 Prozent betragen. Bei der Dividende seien
zwar noch keine definitiven Entscheide gefallen, doch für 2007 und 2008
wolle Swiss Life je rund 600 Mio. Franken an die Aktionäre ausschütten. Ab
2009 solle die Ausschüttungsquote jedes Jahr zwischen 40 und 60 Prozent des
ausgewiesenen Gewinns liegen.
Mit der Bereinigung des Geschäftsportefeuilles, der Stärkung der Vertriebskraft durch AWD, den neuen strategischen Prioritäten sowie der angepassten Führungsstruktur seien dafür gute Voraussetzungen geschaffen worden, hieß es.
Von US-Kreditkrise kaum betroffen
Von der Kreditkrise sieht sich
Swiss Life weiterhin kaum betroffen. Die direkten und indirekten Anlagen in
minderklassigen US-Hypotheken (Subprime Mortgages) betragen weniger als
0,1 Prozent, bestätigte der Konzern Angaben vom September. Die
Collateralised Debt Obligations (CDO) belaufen sich auf weniger als 0,5
Prozent der gesamten Investitionen.